Schüler schreiben Karten für Flüchtlinge

In Brüssel wird auch heute weiter diskutiert, wie es mit der Notfall-Verteilung von 40.000 Flüchtlingen weitergeht. In vielen Bundesländern in Deutschland ist auch eine Art Notfall eingetreten – die Asylunterkünfte sind überfüllt, vor allem viele Kinder und Jugendliche kommen alleine. d Kinder in deutschen Schulen sind es, die jetzt in dieser Situation mit einer kleinen Geste vielleicht eine große Wirkung erzielen.

Fußmatte aus schwarzem Gummi mit Schriftzug "welcome".

Das Gefühl geben, willkommen zu sein – darum geht es bei einer bundesweiten Aktion für Flüchtlinge, die hier in Deutschland angekommen sind. Sie bekommen in diesen Tagen Postkarten mit der Botschaft: Schön, dass ihr da seid. Simone Wolf, Lehrerin an einer Gesamtschule, unterstützt die Aktion mit ihren Schülern. Ihr liegt das Thema am Herzen: „Die Kinder hier haben großes Glück, dass sie in Deutschland aufwachsen können, dass sie hier zur Schule gehen können, ein gesichertes Elternhaus haben. Und das haben ganz viele Kinder nicht, die hierher kommen. Von daher glaube ich, dass es wichtig ist, zu sehen: ‚Mir geht es gut, deswegen kann ich auch anderen helfen‘.“

Es geht nicht um große Worte, sondern um die Geste an sich, weiß auch dieser Fünftklässler: „Ich habe dann noch ‚Welcome in Germany‘ draufgeschrieben, weil ich glaube, dass sie eher englisch können als deutsch. Und dann noch etwas verzieren halt, irgandwas schönes noch draufmalen und so.“ Auch darüber haben die Schüler gesprochen: Dass Flüchtlinge in Deutschland beschimpft und bedroht werden. Unverständlich für die meisten: „Also ich finde das schon traurig, ich weiß nicht warum man das macht. Die haben uns doch garnichts getan!“, so eine Schülerin. Und eine weitere ergänzt: „Das sind doch genauso Menschen wie wir. Nur, dass sie vielleicht ein wenig anders aussehen.“ Und eine dritte Schülerin weiß, „dass sie aus vielen Ländern kommen, wo Krieg ist oder wo sie hungern und kaum Geld haben.“ Deswegen sollen es die Flüchtlinge hier besser haben, wünscht sich diese Schülerin und möchte mit der Willkommensakrte ein Zeichen setzen: „Ich möchte, dass die Flüchtlinge unsere Karten bekommen und dass dann die, die auf die Straße gehen und protestieren, das auch mitbekommen, damit die wissen, dass es auch Leute gibt, die dafür sind, dass sie hierher kommen. Und nicht nur Leute, die denken ‚Ihr sollt hier nicht bleiben, das ist unser Land‘.“