Die Automaten-Hersteller dürfen schon mit ihm experimentieren – ab dem 25. November haben wir ihn dann alle im Portemonnaie: den neuen 20 Euro-Schein. Wir erklären, warum der so gut wie fälschungssicher ist und wieso der Schein jetzt erstmals ein Gesicht bekommt.
Nein, fröhlich schaut sie nicht, die Europa oben rechts im neuen Zwanziger – aber ganz ohne Hintergedanken, sagt Michael Patzelt, Leiter der Bundesbank-Filiale in Bielefeld, und lacht: „Sie guckt ein wenig nachdenklich – keine Botschaft der EZB!“ So ist sie nun mal, die berühmte Figur aus der griechischen Mythologie. Die Darstellung stammt von einer Vase, die vor 2.000 Jahren in Italien entdeckt wurde und mittlerweile im Pariser Louvre ausgestellt wird. Mehr Europa geht nicht – und so ist das Porträt auch Teil des neuen 20 Euro Scheins – in einem transparenten Sichtfenster; übrigens eine Weltneuheit. Und der Schein kann noch mehr, erklärt Patzelt: „Sie sehen, dass sich die meisten Sicherheitsmerkmale mittlerweile auf der Vorderseite konzentrieren. Man kann also mit einem Blick die Sicherheitselemente anschauen, man kann aber auch mal eben mit der Fingerprobe die Echtheit der Note überprüfen: sind die Schraffuren erhaben? Fühlt sich das Banknotenpapier an, wie bei einer Echtnote oder habe ich lappiges Papier?“
Der neue Zwanziger bleibt gewohnt blau, mit gelblichen und lilafarbenen Elementen – an der Größe ändert sich nichts, allerdings sind die Architektur-Darstellungen teilweise neu angeordnet. Der Schein wirkt insgesamt peppiger und bunter. An den Rändern sind fühlbare Schraffuren, mit denen Blinde den Notenwert erkennen. Damit auch Automaten mit der neuen Scheinwelt umgehen können, laufen seit Februar Umrüstungsarbeiten, beschreibt Patzelt: „Da sind Softwareänderungen notwendig. Wir haben deshalb leihweise Testnoten zur Verfügun gestellt, die können jetzt also ihre Automaten anpassen, die Programme umstricken, sodass, wenn am 25. November der neue 20er kommt, alles bereit ist.“ In den nächsten ein bis zwei Jahren sollen dann die neuen 50er folgen, bis 2020 will die Europäische Zentralbank auch alle anderen Euro-Noten erneuert haben.