Ted Malloch wird Trumps EU-Botschafter in Brüssel

Schon faszinierend, an wen US-Präsident Trump da die wichtigen Posten verteilt. Jetzt ist ja der frühere Geschäftsführer des Erdölkonzerns ExxonMobil der neue Außenminister. Der neue, designierte EU-Botschafter für die USA ist auch ein interessanter Mann.

Collage aus den zwei Flaggen der EU und der USA

Ted Malloch, 64 Jahre alt, aus Philadelphia, ist Unternehmer, was ja klar ist in der Regierung Trump, und Hochschulprofessor, Fachgebiet Ökonomie. Da er ein Brexit-Befürworter ist, ist das ja schon mal ein kleiner Hinweis, dass er nicht gerade rosige Zeiten auf die EU zukommen sieht: „Ich glaube die Leute unterhalten sich über eine neue Definition der EU. Ob es eine Basis von Ländern gibt und die Peripherie wegfällt, Schlüsselpersonal bleibt und anderes geht. Diese Entscheidungen werden von Europäern demokratisch in den nächsten 18 Monaten gefällt, und ich muss deswegen weiterdenken.“

Eine unsichere Zukunft für die EU, und auch für die Währung, was ja sein Spezialgebiet ist: „Eine Sache die ich in 2017 machen würde, ist gegen den Euro wetten. Ich denke es ist eine Währung, die nicht nur auf dem Abstieg ist, sondern sie hat ein richtiges Problem könnte in den nächsten anderthalb Jahren kollabieren.“ Dass er voll auf Kurs mit dem US-Präsidenten ist, zeigt sich auch an Mallochs Aussage über den EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: „Herr Juncker war ein sehr adäquater Bürgermeister in irgendeiner Stadt in, ich glaube, Luxemburg. Vielleicht sollte er zurückgehen und das wieder machen.“

Naja, Bürgermeister ist vielleicht etwas untertrieben, er war 18 Jahre der Premierminister des Landes. Kernige Worte, ein schlechtes Bild von der EU, gepaart mit eventuell beabsichtigter Ahnungslosigkeit, da stellt sich die Frage: warum wird er dann überhaupt EU-Botschafter? „Nun, in einer früheren Karrierestation hatte ich eine diplomatische Aufgabe, ich sollte helfen die Sowjetunion zu zerlegen. Vielleicht muss eine andere Union jetzt auch gezähmt werden.“

Der neue EU-Botschafter der USA hat sich vorgestellt, Freunde will er in Brüssel scheinbar nicht finden.