Was in der Arktis passiert, bleibt nicht in der Arktis

Was in der Arktis passiert, bleibt nicht in der Arktis! Mit diesen Worten hatte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius im Sommer eine öffentliche Befragung dazu gestartet, wie die Arktispolitik der EU künftig aussehen soll. Die Befragung läuft noch bis Anfang November. Vorher werden schon mal erste Fakten geschaffen, mit der ersten Europäischen Woche der Polarwissenschaften.

Claudia Knoppke, warum ist die Arktis so wichtig für die EU und uns alle?

Die Arktis ist wichtig für das Weltklima. Die Arktis ist ein sehr wertvoller Lebensraum – nicht nur für Eisbären. Und die Arktis birgt viele Bodenschätze. Für das Klima ist es zum Beispiel wichtig, dass die weißen Polarkappen, also die Eis- und Schneeflächen, nicht weiter abschmelzen. Die Polarkappen reflektieren das Sonnenlicht zurück ins Weltall und kühlen damit sozusagen. Politisch ist die Arktis wichtig, weil sie durch die Bodenschätze Begehrlichkeiten geweckt hat. Und wenn jetzt die Schiffsrouten durch den Klimawandel länger oder ganz eisfrei bleiben, ist der Zugang leichter für alle, die dort an die Schätze möchten. Auch das muss geregelt werden.

Virginijus SinkevičiusEU/Lukasz Kobus

Virginijus Sinkevičius

Und was genau soll jetzt bei der ersten Europäischen der Polarwissenschaften besprochen, oder entschieden werden?

Erstmal ist eine neue gemeinsame Initiative der EU-Kommission und der ESA, der Europäischen Raumfahrtagentur. Das Ziel dieser Polar-Woche Ende Oktober ist, bei der Forschung enger zusammenzuarbeiten. Dazu fällt dann unter anderem auch der Startschuss für das neue „EU PolarNet 2„. Ein Projekt, durch das Polarforschungs-Institute besser vernetzt werden sollen und eine Plattform bereitgestellt wird, auf der europäische Polarforschungsmaßnahmen gemeinsam mit allen erstellt und gestaltet werden können. Und die Polarwoche soll auch ihren Beitrag zur künftigen Arktis-Politik der EU-leisten.

Man könnte also sagen: Der Winter naht! Damit es in der Arktis auch winterlich eisig bleibt, wollen EU-Kommission und ESA gemeinsam mehr forschen und so einen Beitrag zur künftigen Arktispolitik der EU leisten.

Wir haben vor einiger Zeit auch über die Antarktis in unserem Beitrag „Pinguin-Kot bringt unerwartete Forschungsergebnisse“ berichtet. Falls du dich nicht für Pinguine begeistern kannst, dann hör doch mal in unseren Beitrag „Klimaziele der EU: Wie ist der Stand der Dinge?“ rein.