Schaut man sich Reaktionen auf Social Media an, reichen die Kommentare von großer Freude bis hin zu Häme und Hass. Dabei ging es am Wochenende vor allem um:
„Love is Love!“

Young people with EU and LGBT flag
Doch weil es in Budapest nicht irgendeine Pride war, ging es vor allem auch um Politik. Ungarns Regierung unter Viktor Orban hatte das Versammlungsgesetz novelliert. Im Sinne des „Kinderschutzes“ war auch die Pride-Parade verborten worden. Und doch sind um die 200.000 Tausend Menschen am Samstag durch Budapest gezogen, um für Freiheit und Liebe zu demonstrieren. Dabei auch die EU-Kommissarin für Gleichstellung Hadja Lahbib.
„Das ist größer als eine Pride-Feier, ein Pride-Marsch. Es geht darum, man selbst zu sein, zu lieben, wen man will, ob es nun in Budapest, Brüssel oder sonst wo ist.“
Den Teilnehmern der Pride-Parade in Budapest könnten jetzt Geldstrafen drohen. Den Veranstaltern auch mehr. Für den Vizepräsidenten des EU-Parlaments Nicolae Ştefănuţă aus Rumänien ein Grund, vor Ort zu sein.
„Denn die Entscheidung, die Budapest Pride einzuschränken und zu bestrafen, betrifft nicht nur queere Menschen in diesem Land. Sie sendet die gefährliche Botschaft in die ganze Welt: Man kann Minderheiten angreifen, ohne dass einem etwas passiert. Und raten Sie mal: Wenn man die Leute wütend macht, dann passiert genau das: Sie kommen zu Hunderttausenden.“
In Ungarn war 2021 auch ein Gesetz erlassen worden, das u.a. die Darstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften etwa im Fernsehen und in Büchern einschränkt oder verbietet. Ungarn begründet auch das mit dem Jugendschutz. Im Verfahren um mutmaßlich diskriminierende Gesetze in Ungarn vor dem Europäischen Gerichtshof hat die Generalanwältin eine erhebliche Entfernung Ungarns von den Grundwerten der EU festgestellt. Ungarn habe gegen das Unionsrecht verstoßen, indem es den Zugang zu LGBTI-Inhalten verboten oder beschränkt hat, heißt es in dem Gutachten von Anfang Juni dieses Jahres.