Die EU hat sich vorgenommen, in Sachen KI führend zu werden. Wir haben die höchste Dichte an Forschern in der EU, und rund 6000 Startups, die an KI arbeiten, hat Henna Virkkunen jetzt im Interview mit dem Euranet Plus-Radionetzwerk gesagt. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, zuständig für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie weiß aber auch.

Henna Virkkunen
„Das größte Hindernis für sie war allerdings, dass ihnen die Rechenkapazität gefehlt hat, um ihre KI-Systeme zu trainieren. Deshalb investieren wir jetzt gemeinsam mit unseren Mitgliedstaaten in KI-Fabriken, um sicherzustellen, dass unsere Startups und Forscher Zugang zu Rechenkapazitäten haben, damit sie endlich auch in der Europäischen Union KI entwickeln können.“
KI-Systeme zu trainieren, ist eine Aufgabe. Die Menschen für Künstliche Intelligenz fit zu machen, eine ganz andere. Eine Frage im Interview war deshalb auch, was kann die EU tun, um uns alle gegen Manipulation und Desinformation durch KI besser zu wappnen? Henna Virkkunen sieht auf der technischen Seite vor allem die Online-Plattformen in der Pflicht, sich an die Regeln der EU zu halten, und systematische Risiken zu minimieren. Maximiert werden müssten aber die Anstrengungen, die Menschen besser auszubilden.
„Ich möchte auch die Bedeutung unserer Medienkompetenz und unserer digitalen Kompetenzen hervorheben. Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger auch für die digitale Welt sensibilisieren, damit jeder die Werkzeuge hat, um auch die Inhalte, die er sieht, kritisch zu analysieren. (…) Wir sehen, dass wir bei digitalen Kompetenzen noch nicht da sind, wo wir sein sollten. Das ist daher sicherlich ein Bereich, auf den wir uns in den kommenden Monaten und Jahren konzentrieren müssen. Wir sollten uns auch die besten Beispiele ansehen, die Mitgliedstaaten, die in diesem Bereich erfolgreich waren. Aber, weil wir uns auf einem allgemeinen Niveau befinden, hinken wir bei digitalen Kompetenzen stark hinterher.“