Die ESA nennt es ein bahnbrechendes Projekt. Der Biomass-Satellit der ESA ist am vergangenen Dienstag in den Weltraum geschossen worden und soll die Wälder der Welt beobachten. Es geht dabei darum, Daten über die wichtige Rolle der Wälder im Kohlenstoffkreislauf der Erde zu liefern. Simonetta Cheli ist die Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme der ESA.

„Bei dieser Mission geht es um Wissenschaft. Es geht um technologische Innovation, aber auch um die Gesundheit unserer Bürger auf diesem Planeten.“
Beim Biomasse-Projekt wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen genaue Daten sammeln, wieviel Kohlenstoff Wälder speichern, und wie sich die Bestände verändern. Etwa wegen steigender Temperaturen und wegen der Eingriffe des Menschen. Wälder spielen eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde, indem sie große Mengen an Kohlendioxid absorbieren und speichern und so dazu beitragen, die Temperatur des Planeten zu regeln. Doch durch Abholzung und Degradation – vor allem in tropischen Regionen – wird gespeicherter Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre freigesetzt und der Klimawandel verschärft. Neueste Radartechnologie an Bord des Satelliten soll einen Scan der Wälder von der Wurzel bis zur Blätterkrone erstellen.
„Die Mission wird fünf Jahre dauern. In den ersten 18 Monaten wird eine tomographische Ansicht erstellt, also ein 3D-Scan des Waldes. In den darauffolgenden vier Jahren werden wir alle drei Tage die Erde überfliegen. Das wird uns helfen, das Klima und die Klimavariablen besser zu verstehen, die Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu bewältigen und einen besseren, gesünderen Planeten zu schaffen.“