Was ist jetzt eigentlich mit Schengen, und dem grenzenlosen Reisen in der EU? Also, erstmal wird in diesem Jahr gefeiert. Das „Kronjuwel“ der EU wird 40 Jahre alt.
„Schengen ist zusammen mit dem Euro, dem Binnenmarkt, und Erasmus eine der symbolträchtigsten Errungenschaften der EU. Schengen ist das Juwel in unserer Krone.“

Margaritis Schinas
So der damalige Kommissionsvize Margaritis Schinas bei einer Debatte im EU-Parlament im Oktober 2022. Doch dieses Kronjuwel hat lange nicht für alle EU-Mitglieder diesen besonderen Glanz gehabt. Fast 20 Jahre lang haben Bulgarien und Rumänien darauf warten müssen, Vollmitglieder des Schengenraum zu werden. Erst dieses Jahr war es dann soweit. Der Euranet Plus-Kollege Florin Orban aus Bukarest hatte es einen Schritt genannt, der eigentlich mit dem EU-Beitritt 2007 erwartet worden war.
„Es hat sich für uns wie Europäer zweiter Klasse angefühlt.“
Der eigentlich grenzenlose Schengenraum war im Zuge der Migrationskrise seit 2015 nach und nach von mehr und mehr Ländern durch Grenzkontrollen wieder weniger durchlässig geworden. Und doch: Zum 40. Jahrestag des Schengener Übereinkommens heißt es von der EU-Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen auch: Schengen ist einer der besten Beweise dafür, was die europäische Zusammenarbeit leisten kann – eine Errungenschaft, auf die viele in der Welt mit Bewunderung blicken. 40 Jahre nachdem bei dem kleinen Ort Schengen in Luxemburg ein Abkommen unterzeichnet wurde, mit dem Grenzen ab- und ein gemeinsamer Sicherheitsraum geschaffen werden sollte, gibt es viele neue Herausforderungen. Der Schengenraum soll im Namen der Sicherheit engmaschiger werden: bei der Kontrolle von Ein- und Ausreisen, bei der Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden, beim Informationsaustausch.
Im Juni 1985 haben Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg an Bord eines Schiffs das Schengener Übereinkommen unterzeichnet. Die Idee soll nicht untergehen, oder wie Margaritis Schinas gesagt hat:
„Es ist Teil unserer Lebensweise. Ein wichtiger Teil, damit wir uns als Europäer fühlen.“