Es regnet. Wie schön! Das hört man in Deutschland eher selten. Doch der März hat gerade gezeigt, zu wenig Regen schon im Frühjahr ist nicht gut. Ein Bodensee, bei dem man wegen Niedrigwassers fast den Boden sehen kann, und ein Copernicus-Bericht, der Europa als den Kontinent nennt, der sich im globalen Vergleich am schnellsten aufwärmt. Der vom europäischen Copernicus-Programm in Zusammenarbeit mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) veröffentlichte Bericht zeigt u.a. eine Karte mit Temperaturanomalien. Verglichen werden im Verhältnis Durchschnittstemperaturen der Jahre 1991-2020. Für das Jahr 2024 ist die Karte in fast ganz Europa tiefrot -heißt bis zu 5 °C wärmer. Francisco Ferreira, Präsident des portugiesischen Klimaverbands „Zero“, hat unseren Kollegen von Radio Renascença gesagt.
„Der Bericht zeigt, dass sich das Klima auf einer wahren Achterbahnfahrt befindet. Wir müssen uns an ein Klima anpassen, das sich immer weiter von der Normalität entfernt. 2024 war der Rekord mit einem Muster, das nicht das ist, was wir vielleicht erwarten würden.“
Italien war auch in diesem Jahr bereits Wetterextremen ausgesetzt. Unwetter haben Norditalien zu Ostern unter Wasser gesetzt. Giulio Betti, Klimatologe am italienischen Nationalen Forschungsrat, hat Radio 24, erklärt, warum sich Europa schneller erwärmt als der Rest des Planeten.
„Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest des Planeten. Das ist eine bekannte, offensichtliche Tatsache, gerade aufgrund der besonderen geografischen Lage, die Europa besonders anfällig für Wärmeströme macht, die die Tropen, Subtropen und Ozeane deutlich erwärmen. Europa befindet sich in einer Art perfektem Klimasturm, weil die Temperaturen unweigerlich doppelt so schnell steigen wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten.“
Der Copernicus-Bericht ist auch Thema in der aktuellen Folge des Euranet Plus „Panorama-Podcast“.