Am Wochenende geshoppt? Im Laden oder Online? Egal wo eingekauft wird, zukünftig soll das irgendwann mal mit dem Digitalen Euro gehen. Aber was ist das überhaupt genau? Das haben wir direkt bei Jürgen Schaaf nachgefragt, der kümmert sich bei der Europäischen Zentralbank um das Thema.

Im Kern ist der digitale Euro Bargeld in elektronischer oder digitaler Form. Wir müssen uns da vielleicht noch ein bisschen dran gewöhnen, wenn er denn da ist, aber Sie können es vergleichen mit der Tatsache, dass Münzen oder Scheine vom Material her komplett unterschiedlich sind, Metall und Baumwolle. Aber der digitale Euro wird genauso ein Euro sein, wie wir jetzt Münzen und Bargeld kennen. Er wird von der EZB begeben, ist also Zentralbankgeld und damit das sicherste Bezahlmittel, das es gibt.
Und das soll gar nicht mehr so lange dauern. Im Web kursieren Gerüchte, dass es schon dieses Jahr so weit sein könnte. Was ist dran?
Ich habe die Gerüchte auch gesehen und die beruhen auf einem Missverständnis. Also es wurde bekannt gegeben, dass unsere Vorbereitungsphase, in der wir gerade sind, bis Oktober dieses Jahres dauert. Dann wird der Gouverneursrat der EZB entscheiden, wie wir weitermachen, was die nächste Phase sein wird. Wir müssen unterscheiden, zwischen dem Arbeiten an dem digitalen Euro und der effektiven Emission der Ausgabe. Das wird noch eine Weile dauern. Und ganz wichtig, wir brauchen auch einen Rechtsrahmen. Daran arbeiten momentan die Gesetzesgeber in Brüssel, Parlament und Rat. Und das ist für uns eine ganz wichtige Vorleistung. Wir brauchen einen festen Rechtsrahmen, bevor der digitale Euro dann irgendwann emittiert werden könnte.