Wir stellen uns vor, wir wachen morgen auf, und im Radio und Fernsehen läuft diese Meldung:
„Gegen 5 Uhr 51 kam es im Oberrheingraben zu einem Erdbeben der Stärke 6,9. Eine erste Lageanalyse hat ergeben, dass wir von 109 Toten, 825 Verletzten, 500 Vermissten, 2000 obdachlosen Menschen ausgehen müssen, und einer unbekannten Zahl von Verschütteten.“
Das war Ende der vergangenen Woche die Ausgangslage bei „Magnitude 2024“.
„Das ist das Katastrophenschutzszenario, dass wir derzeit üben. Gemeinsam mit Einsatzkräften aus Österreich, Griechenland, der Schweiz und Frankreich. Um hierdurch neue Erkenntnisse für den Katastrophenschutz bei uns in Baden-Württemberg, in Deutschland, in Europa zu gewinnen.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl war gemeinsam mit dem EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, in Mosbach, um sich bei dem EU-Projekt vor Ort ein Bild zu machen, was getan werden muss, um aus dem „Ernstfall keinen Ernstfall“ werden zu lassen.
Vom 24. bis zum 26. Oktober waren um die eintausend Experten, Helferinnen und Helfer sowie 15 Hunde bei der ersten internationalen Großübung im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens in Deutschland im Einsatz. Die EU hat die Großübung mit rund 1 Million Euro unterstützt. Eine Investition, angesichts der sich häufenden Naturkatastrophen in Zeiten des Klimawandels, sagt Kommissar Lenarčič.
„In den 1980ziger Jahren lagen die durchschnittlichen Kosten bei Katastrophen laut unseren Daten im Jahr bei 8 Milliarden Euro. 2022, das letzte ganze Jahr, für das wir abschließende Daten haben, lagen die Kosten bei Katastrophen bei 50 Milliarden Euro. Und mittlerweile hat sich gezeigt, dass jeder Euro, der in Sicherheit und Vorbereitung investiert wird, bis zu 10 Euro im Schadensfall Kosten verringern kann. Und das bedeutet, wenn wir garnichts machen, wird es sehr viel mehr kosten.“