Unser Essen soll viel können

Unser aller Essen muss eine Eigenschaft vor allen anderen haben. Die steht auch im aktuellen Ernährungsreport für Deutschland ganz oben:

„Sie wollen halt, dass es gut schmeckt!“

Doch bei unseren Lebensmitteln geht es uns noch um mehr. Das Essen soll gesund sein, es soll nachhaltig sein, es soll auch regional und saisonal sein, und den Tieren, die uns Fleisch und Milchprodukte liefern, soll es möglichst gut gehen. Sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der Vorstellung des Berichts Deutschland, wie es isst – der Ernährungsreport 2024.

Eric VIDAL

Cattle vaccination campaign

„Verbraucher wünschen sich möglichst viel Informationen über ihre Lebensmittel. Das heißt Transparenz ist sehr zentral. Bei der Tierhaltung fordern 92% der Befragten; die Politik solle sich für bessere Tierhaltungsbedingungen einsetzen. 85% sind für eine verpflichtende, staatlich kontrollierte Kennzeichnung bei allen Fleisch- und Milchprodukten.“

Ganz am Anfang unserer Lebensmittel steht die Landwirtschaft. Und die soll in der EU fit für die Zukunft gemacht werden. Dazu wurde gerade Anfang des Monats der Abschlussbericht des Strategischen Dialogs zur Zukunft der EU-Landwirtschaft vorgestellt. In den Empfehlungen steht ganz weit oben, die Position von Bäuerinnen und Bauern zu stärken und eine Anpassung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik – kurz GAP. Cem Özdemir sieht bei Vergütungen und Hilfen den Ansatz Qualität statt Quantität.

„Und mit Blick auf die Erweiterungsstrategie der EU ist doch völlig klar, dass das jetzige System drastisch an die Grenzen kommt. Also wenn man sich vorstellt, angesichts der Hektar-Größen wie wir sie in der Ukraine haben; jetzt sage ich nicht, dass die Ukraine in der Amtszeit der nächsten Kommission in die Europäische Union kommt, aber man muss es ja ernsthaft vorbereiten. Und wenn man das ernsthaft vorbereitet, dann muss die nächste GAP das jetzt schon mitdenken. Das bedeutet zwangsläufig, dass wir das Honorierungssystem ändern müssen. In die Richtung – öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Das heißt Gemeinwohlleistungen unserer Landwirtschaft in Deutschland aber auch anderswo für mehr Klimaschutz, für mehr Artenvielfalt, für mehr Tierwohl müssen sich wirtschaftlich für Landwirte auswirken. Es muss sich für sie rechnen.“