In der EU ist die Ökodesign-Verordnung in Kraft. Die setzt u.a. der Zerstörung von unverkaufter Ware ein Ende. Ein digitaler Produktpass soll den Verbrauchern und Unternehmen helfen, nachhaltigere Produktentscheidungen zu treffen. Die Verordnung ersetzt die bisherige Ökodesign-Richtlinie und erweitert den Anwendungsbereich. Bei der Ökodesign-Richtlinie ging es seit 2005 um die Energieeffizienz, wie etwa bei Kühlschränken oder Leuchtmitteln. Das war schon mal eine Erfolgsgeschichte, hat Peter Liese von der EVP vor einem Jahr bei der Aussprache im EU-Parlament gesagt.
„Wir haben in den letzten Jahren jährlich so viel Energie eingespart, wie Italien und Schweden gemeinsam verbrauchen. Wir haben damit das Klima geschützt, und wir haben damit dafür gesorgt, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher echtes Geld sparen. Jetzt geht es einen großen Schritt weiter. Jetzt geht es nicht mehr nur um den Energieverbrauch, sondern auch um die Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung.
Ökodesign sei auch für die Wirtschaft interessant. Denn die Regeln gelten auch für die Importeure, so Liese. Für Anna Cavazzini von den Grünen ist es höchste Zeit, dass die Nachhaltigkeit von Produkten auf dem EU-Binnenmarkt zur Norm wird.
„Ökodesign ist ein Meilenstein im Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Müll wird zum Designfehler, und Schrottprodukte verschwinden vom Markt. Ich freue mich, dass wir mit dem Produktpass Transparenz über die Lieferkette schaffen und das Recycling erleichtern. Und ein Reparierbarkeitswert wird Verbraucherinnen und Verbrauchern deutlich zeigen, wie leicht oder wie schwer ein Produkt zu reparieren ist. Auch muss das Zerstören von unverkaufter Ware endlich aufhören.“
Jetzt geht es an die konkrete Umsetzung der Verordnung. Die EU-Kommission wird ein Ökodesign-Forum einsetzen, in dem Beiträge von Interessengruppen gesammelt werden. Peter Liese hatte seinen Beitrag im EU-Parlament mit den Worten beendet:
„Passen wir auf, dass die Kontrolle funktioniert, sonst wäre nämlich der Ehrliche der Dumme, und das darf nicht sein.“