Erleichterung, ja – Freude weniger

Erleichterung ja. Freude, wohl eher weniger. Doch was wird jetzt in Frankreich passieren? Die Rechtspopulisten um Marine le Pen sind in der Stichwahl auf Platz drei gelandet. Doch ist es einfacher mit dem Linksbündnis als stärkste Kraft für den französischen Präsidenten Macron, Frankreich am Laufen zu halten? Ricarda Lang, Grünen Co-Chefin meint: Gut, dass der Rechtsruck aufgehalten wurde. Jetzt kommt der schwere Teil.

The national flag of France next to the European flag

„Die Gefahr ist real, dass es dort tatsächlich nicht zu einer stabilen Regierungsbildung kommt. Das wäre ein großes Problem, für die Menschen in Frankreich, aber auch für ganz Europa. Wir wissen, wie wichtig die deutsch-französische Freundschaft, wie wichtig ein handlungsfähiges Frankreich auch für ein handlungsfähiges Europa ist.“

Dementsprechend hat Ricarda Land einen Apell Richtung Frankreich geschickt, jetzt an die Kooperationsbereitschaft wie vor der Wahl anzuknüpfen. Doch ob der gehört wird? Für Bundeskanzler Olaf Scholz und die gesamte Bundesregierung sei der Wahlausgang durchaus erleichternd. Doch auch Olaf Scholz weiß, es geht jetzt um viel. Für Frankreich, Deutschland und die EU. Denn wenn es in Frankreich stockt, stottert auch der EU-Motor. Deutschland habe als größtes EU-Land ein ureigenes Interesse daran, dass es in der EU rund läuft, so Olaf Scholz.

„Und deshalb haben wir immer ein Interesse daran, das Miteinander der heutigen 27 Mitgliedsstaaten zu organisieren. Und auch die Perspektiven für die Weiterentwicklung der Union, ihre Entscheidungsfähigkeit, aber auch die Aufnahme neuer Mitglieder, zu entwickeln. Das geht nur zusammen mit Frankreich. Und deshalb ist das Ergebnis die Grundlage dafür, dass wir dieser Aufgabe auch zukünftig nachgehen können. Es wird nicht einfach, aber es ist die Mühe wert.“