Wie weit darf KI gehen?

Um es mal Neu-Deutsch zu sagen: Bodyshaming, Hate Speech, Fakes und Shitstorms gehören für Social Media User zum Tagesgeschäft. Das meiste davon ist menschengemacht. Aber Algorithmen tragen einen sehr großen Teil dazu bei, wenn es darum geht, was wir wie zu sehen und zu hören bekommen. Und dann ist da noch…

„Die Reaktionen auf ChatGPT sind sehr interessant. Interessant deshalb, weil es Künstliche Intelligenz schon eine ganze Weile gibt. Das Neue ist, dass wir es alle mit einem Fingertippen verfügbar haben. Ich denke, das war eine Art Weckruf, dass es wirklich hier ist“

Margrethe VestagerEU

Für EU-Digital-Kommissarin Margrethe Vestager heißt das, wir brauchen auf EU-Ebene die entsprechende Regulierung. Gefragt sind nach dem KI-Vorschlag der Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat.

„Ich hoffe, dass die Mitgesetzgeber sich jetzt auch darauf konzentrieren, die KI- Strategie zu unterstützen. Denn ich denke, das zieht die richtigen Leitplanken für die unterschiedliche Nutzung von KI ein.“

Die Verhandlungen dazu laufen. Die EU-Grundrechteagentur – FRA-hat sich mit der Frage beschäftigt, wie voreingenommen und damit diskriminierend bis gefährlich Algorithmen sind. Auch Behörden und die Polizei arbeiten mit KI-Anwendungen. FRA-Direktor Michael O’Flaherty sagt, KI braucht vor allem gute Kontrolle.

„Die Ergebnisse sind ehrlich gesagt erschreckend, was das Ausmaß angeht, in dem KI Fehler macht. (…) Für uns ist klar, dass wir eine starke Regulierung brauchen. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass der Mensch Teil der Geschichte bleibt. Menschen müssen die Anwendungen der KI sehr genau überwachen. Und die vielleicht beständigste Lektion für uns ist: Wir dürfen nie aufhören, KI in jeder möglichen Anwendung und Verwendung zu testen, testen, testen.“