Über 1600 Helfer und über 100 Such- und Rettungshunde aus der EU versuchen nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien zu helfen. Suchen, Bergen und Retten hat auch einige Tagen nach den Erdbeben weiter Priorität. EU-Kommissar Janez Lenarčič, zuständig für Krisenmanagement, hat sich in Gaziantep in der Türkei selbst ein Bild von der Zerstörung gemacht.
„Die Türkei hat um zusätzliche Unterstützung gebeten. Um Zelte, Decken und Heizstrahler. Und diese Unterstützung ist bereits auf dem Weg.“
Schwierig bleibt die Hilfe für die zerstörten Gebiete in Nord-Syrien. Aus politischen Gründen, weil etwa nur ein Grenzübergang zwischen der Türkei und Syrien geöffnet ist, und dort die Straße auch zusätzlich noch durch die Erdbeben beschädigt war. Der Grenzübergang Bab al Hawa ist der einzig offizielle Grenzübergang und damit auch ein Nadelöhr.
„Nur einen zu haben, hat sich als viel zu wenig und als großes Hindernis für die Verstärkung unserer Hilfsmaßnahmen gezeigt, besonders weil der eine dann auch für etwa drei Tage nicht funktionsfähig war.“
Für die humanitäre Hilfe, die durchkommt, muss dann auch soweit wie möglich sichergestellt werden, dass sie bei den Menschen ankommt und fair verteilt wird. Dazu sei eine Vereinbarung mit dem Welternährungsprogramm getroffen worden, so Kommissar Lenarčič.
„Wir haben ein Hilfeersuchen von den syrischen Behörden erhalten. Und wir haben bei den EU-Staaten und weiteren Teilnehmer angeregt, diese Hilfe zu leisten. Etwa mit Rettungsmaterial, medizinischem Equipment und ähnlichem.“
Mit internationalem Geld für den Wiederaufbau soll auch geholfen werden. Die EU-Kommissionspräsidentin und der schwedische Ministerpräsident haben eine Geberkonferenz angekündigt. Die Konferenz soll im März in Brüssel stattfinden.