EU-Parlament zum Mangel an Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen

Die Corona-Pandemie zeigt bis heute Effekt. Weniger soziale Kontakte und das Tragen von Masken haben unser Immunsystem auf Sparmodus geschaltet, sagen die einen. Das Coronavirus hat unser Immunsystem beeinträchtigt, sagen andere. Klar ist:

Coronaviren und Influenzaviren treffen auf schwache Gegner und überall in der EU gehen schwere Erkältungen und die Grippe um. Früher als üblich und stärker als erwartet. Vor allem bei kleinen Kindern und Babys. Doch die Medikamente zur Behandlung sind Mangelware. Das war jetzt auch wieder Thema im EU-Parlament. Und da wurde zunächst mal von Nathalie Colin-Oesterlé aus Frankreich (EPP) festgestellt.

„Ce phénomène n’est pas nouveau.”

Doch Problem erkannt, heißt noch nicht Problem gebannt.

Das typische "A" von deutschen Apotheken, als Werbeschild an einer Hausfassade.

„Wir müssen uns weiterentwickeln. Wir brauchen ein Konzept zur gemeinsamen Beschaffung. Wir brauchen eine Diversifizierung bei Lieferketten. Wir brauchen auch mehr Produktion in Europa. Wir brauchen auch einen gemeinsamen Einkauf.“

Wie Andreas Glück von Renew fordert auch Tiemo Wölken von der S&D jetzt konkrete Schritte.

„Deswegen müssen wir jetzt aufhören, nur zu sagen, dass wir Maßnahmen brauchen, um die Herstellung wieder hierherzuholen und hier durchzuführen. Wir müssen endlich handeln und dafür braucht es endlich den Vorschlag der Kommission zur Arzneimittelstrategie.“

Der kommt, Ende März, hat Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides im EU-Parlament angekündigt.

„Der Vorschlag zur Überarbeitung des Arzneimittelrechts sieht strengere Lieferverpflichtungen, frühere Meldungen von Engpässen und Rücknahmen vor und erhöht die Transparenz der Lagerbestände.“
Was aber nicht vergessen darf, Gesundheit und die Zulassung von Arzneimitteln ist in der EU in erster Linie Zuständigkeit der Nationalstaaten. Für mehr EU-Kompetenzen müssten die Verträge geändert werden.