Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission zur Dürre

Wir müssen uns eigentlich nur umschauen, dann sieht jeder, was die EU-Kommission jetzt in aktuelle Zahlen für die EU wiedergegeben hat.

„In Europa verschlimmert die anhaltende Dürre laut dem Dürre-Observatorium die besorgniserregende Situation. 47 % der Fläche Europas sind weiterhin im Dürrewarnzustand. Das bedeutet, dass die Niederschläge geringer als üblich waren und die Bodenfeuchtigkeit zu gering ist. Und 17% sind im Alarmzustand. Das heißt die Vegetation und angebauten Pflanzen zeigen die negativen Einflüsse der Dürre.“

WaldEU/Dati Bendo

Wald

Deutschland gehört zu den Ländern, in denen die Dürregefahr weiter gestiegen ist. Wassermangel und Hitze beeinträchtigen die Ernteerträge erheblich. Die aktuellen Ertragsprognosen für Körnermais, Sojabohnen und Sonnenblumen auf EU-Ebene liegen zwischen 16 und 12 Prozent unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Kommissionssprecher Johannes Bahrke hat die Liste der schlechten Nachrichten damit aber noch nicht abgearbeitet.

„Laut den Wissenschaftlern der Kommission soll das Wetter im westlichen Mittelmeer-Raum noch bis November außergewöhnlich warm und trocken bleiben. (…) Die aktuelle Dürre scheint die schlimmste seit mindestens 500 Jahren zu sein. Das sind erste Einschätzungen, die aber wohl anhand der Daten zum Ende der Saison bestätigt werden.“

Was jetzt schon klar ist: die Hitze und der wenige Regen wirken sich auch auf die Stromerzeugung und den Flussverkehr aus. Fast alle Flüsse in Europa sind von Niedrigwasser betroffen. Das wirkt sich auf die Stromerzeugung aus Wasserkraft und die Kühlsysteme von Kraftwerken aus. Mehrere EU-Staaten haben bereits Maßnahmen zur Wasserbeschränkung ergriffen. Dort wo es geregnet hat, hat es die Situation nicht immer verbessert. Denn der Regen war in einigen Gebieten begleitet von schweren Gewittern.