EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager hat sich jetzt Fragen von Journalisten aus dem Euranet Plus- Radionetzwerk gestellt. Und eine Frage war, warum hängt die EU in Sachen Digitalisierung immer noch hintendran, und schafft es nicht, den USA oder Asien das Wasser zu reichen?
„Eines der Dinge, bei denen wir vor vielleicht zehn Jahren versagt haben, war, dass wir nie einen digitalen Binnenmarkt geschaffen haben. Wir haben nie dafür gesorgt, dass ein Kapitalmarkt da ist, wenn Unternehmen wachsen wollten. Das haben wir in der Zwischenzeit gemacht, ein echter digitaler Binnenmarkt, ein Kapitalmarkt, der für diese Art von Unternehmen wirklich funktioniert.“
Doch was jetzt fehlt, sagt Margrethe Vestager ist Expertise und digitale Bildung.
„Es fehlt massiv an Leuten mit den nötigen Kenntnissen. Und für viele Menschen ist es noch ein weiter Weg, um nur grundlegende digitale Fähigkeiten zu erwerben. Das ist also eine Hauptpriorität in den Aufbau- und Resilienzplänen für jeden Mitgliedsstaat. Das ist ein Teil dessen, was sie tun wollen. 25, 26 Milliarden Euro, die speziell dafür zur Verfügung stehen.“
Aber das Geld allein wird das Problem nicht lösen, ist Vestager überzeugt.
„Wir müssen noch viele mehr dazu ermutigen, sich digitales Fachwissen anzueignen, um in Bewegung zu bleiben, denn wir haben einen Krieg, wir haben eine Klimakrise, wir haben Inflation, wir haben eine Energiekrise. Aber sie programmieren immer noch in China, sie programmieren immer noch in den USA. Und natürlich ist es für uns wichtig, dass wir auch weiter programmieren und dass wir weiter Leute rekrutieren, um Teil dieses erstaunlichen gesellschaftlichen Wandels durch die Digitalisierung zu sein.“