Die EU stockt die humanitäre Hilfe für Afghanistan auf

Die EU stockt die humanitäre Hilfe für Afghanistan von 50 auf über 200 Millionen Euro auf. Das hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum gestrigen G7-Treffen angekündigt. Und dort waren sich alle einig:

„Es ist unsere moralische Pflicht, den Afghanen zu helfen, und ihnen die bestmögliche Unterstützung zu geben.“

EU/Etienne Ansotte

Ursula von der Leyen

Was Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten beim G7-Gipfel nicht verabredet haben, sind neue Daten dazu, ob die Evakuierungseinsätze über August hinaus verlängert werden. Taliban -Sprecher Suhail Shaheen hat dazu in einem Interview mit Sky News klar gemacht:

„Nein, nein, das wäre eine rote Linie. Präsident Biden hat angekündigt, dass bis zum 31. August alle militärischen-Kräfte abgezogen werden. Eine Verlängerung käme einer Verlängerung der Besetzung gleich.“

Und dieser Ansage sollten wir folgen, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

„Ja, die Realität ist, dass die Taliban in weiten Teilen des Landes die Kontrolle übernommen haben, und dass die Taliban öffentlich deutlich gemacht haben, welche, wie sie es genannt haben, rote Linie es gibt. Und wir können nur Operationen vertreten, bei denen die Sicherheit nach menschlichem Ermessen gewährleistet ist. Also, die Vorstellungen der Taliban spielen natürlich eine Rolle.“

Eine falsche Vorstellung sei es dagegen, dass die Taliban im Land von Tür zu Tür gingen, um etwa Journalisten oder Aktivisten aufzuspüren.
„All fake reports.“

Auch würden seine Landsleute Afghanistan nicht etwa aus Angst verlassen wollen, sagte der Taliban-Sprecher weiter. Das sei Migration aus wirtschaftlichen Gründen.

„Wir kennen die Afghanen, das sind unsere Leute, die haben keine Angst.“
Ursula von der Leyen sieht das als eine von vielen anders.

„Am meisten gefährdet sind gebildete Frauen, Mädchen, Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen, Lehrerinnen, Richter, Anwälte, um nur ein paar zu nennen. Diese Menschen dürfen nicht den Schmugglern in die Hände fallen und brauchen sichere Wege.“

Und die u.a. in die EU.