Tieren beim Transport unnötige Leiden ersparen

Tieren beim Transport unnötige Leiden ersparen: Was können wir in der EU tun, um Tieren beim Transport unnötige Leiden zu ersparen? Auf diese Frage will der Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments zum Schutz von Tieren beim Transport Antworten geben. Und gestern, nach der Odyssee mehrerer Tausend Kühe auf dem Mittelmeer, auch mit einem ganz aktuellen Bezug. Bei der Debatte haben Experten und Abgeordnete beklagt, dass die EU-Regeln selbst nicht ausreichen, nicht angewendet oder eingefordert werden. Auch würden sie von EU-Staaten selbst häufig missachtet.

Heinz Osterloh ist Viehhändler, Import-Export, seine Expertise war im Untersuchungsausschuss zum Schutz von Tieren beim Transport auch gefragt. Heinz Osterloh sieht aber nicht die Notwendigkeit für mehr EU-Regeln.

„Die Umsetzung bestehenden Rechts, der 1/2005, hat nach unserer Auffassung bisher noch längst nicht in allen Mitgliedsländern stattgefunden.“

Verstöße gegen Regeln zum Schutz der Tiere sind keine Seltenheit. Das oft mit sehr grausamen bis hin zu tödlichen Folgen. Madeleine Martin, Tierschutzbeauftragte des Landes Hessen, sagt: Wir brauchen verbindliche Standards in vielen Bereichen.

Blick von oben in einen mit Stroh gefüllten Schweinestall, in dem eine Sau und viele Ferkel zu sehen sind.

Erstens, eine einheitliche Zertifizierung von Versorgungsstationen, Transportrouten in Drittländern, aber auch von Transportunternehmen. Zweiter Punkt: stichprobenartige Audits zur tatsächlichen Nutzung der Versorgungsstationen. Drittens: eine Zertifizierung der Schlachthöfe und Schlachtungen in Drittländern. Die aus der EU exportierten, als Schlachttiere ausgewiesenen Tiere erwartet direkt der Tod. Wie dieser in vielen Drittländern aussieht, ist aus diversen Dokumenten belegt.“
Für die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Schutz der Tiere beim Transport Tilly Metz bleiben die Schockmomente wie für viele von uns. Sie weiß auch, die Kontrollmöglichkeit endet meistens an der Grenze.

„Es gibt eine Menge zu klären, zu Langstrecken-Tiertransporten, zu Transporten außerhalb der EU, wo die Kontrollen nicht garantiert werden können. Es gibt natürlich auch immer die Diskussion, Schlachtfleisch statt lebender Tiere zu transportieren.“