Weniger Kleidung zum Wohle der Umwelt

Nachhaltig, fair produziert, umweltschonend: Diesen Stempel würde die EU-Kommission gerne den Produkten der Textilindustrie verpassen. Denn aktuell gehört die leider zu den größten Umweltverschmutzern in Europa, verbraucht bei der Produktion enorm natürliche Ressourcen wie Wasser und recycelt wird Kleidung bisher so gut wie gar nicht.

roter Wollpullover mit Reißverschluss

Im Laufe dieses Jahres sollen deshalb aus Brüssel neue Vorgaben kommen…aber parallel dazu setzt auch ein langsames Umdenken in der Modebranche ein. Monique Plönnigs zum Beispiel ist seit vielen Jahren Designerin – auch für große Marken wie Joop – und hat irgendwann gedacht: Was machen wir hier eigentlich?

„Deswegen hatte ich gedacht, okay was kann ich ändern? Ich lieb meinen Beruf und im beruflichen kann ich natürlich auch viel verändern. Aber was kann ich privat tun. Dann habe ich für 2020 mir vorgenommen kein Kleidungstück zu kaufen für mich. Es sollte mich dahin führen nochmal zu reflektieren, wie mein Fashion Konsum ist und auch nochmal zu reflektieren was für eine Verantwortung wir auch tragen.“

Und wie schwer es all den Versuchungen zu widerstehen?

„Ich muss gestehen, ich hab Teile angehabt. Aber hab gesagt so, ne, das bleibt, das ist mein Credo ich halte das jetzt durch. Und es war jetzt auch wirklich kein wirklicher Verlust. Weil mein Schrank ist voll und es gibt tatsächlich auch Sachen, die ich noch nie an hatte. Und da hingehend hab ich gesagt: Ne, Monique, das kann ich überhaupt nicht mehr vertreten.“

12 Kilo Kleidung kauft jeder EU Bürger pro Jahr – liegt auch daran, dass es immer wieder neue kurzlebige Modetrends gibt, sagt Monique.

„Wenn wir uns die Zahlen anschauen von 2000 bis 2015 haben wir eine Steigerung von 64 Prozent an Kleidungstücken, die produziert werden. Dann haben wir natürlich das Problem noch der Überproduktion. Das heißt, es werden viel mehr Kleidungsstücke produziert, die überhaupt nicht verkauft werden. Die wandern dann auf den Müll, mit Pestiziden voll und es ist überhaupt nicht nachhaltig.“

Das komplette Interview zum Shoppingverzicht gibt es in unserem Podcast „Green Deal“. Schon ein sehr spannendes Experiment.