Ein Müllsammler sorgt im All für Ordnung. Die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern: Als ich zur Schule ging, gab es in der Unterstufe den Mülldienst. Also: Müllzange und Müllbeutel beim Hausmeister abholen und dann Müll vom Schulhof aufsammeln. Sowas gibt es jetzt auch im Weltraum. Euranet Plus-Kollegin Dagmar Selle:
Der Hausmeister ist die ESA – und der, der den Müll sammelt ist das Unternehmen ClearSpace. Beide haben einen Vertrag in Höhe von 86 Millionen Euro unterzeichnet. Der Auftrag: Die Entfernung von Weltraummüll aus der Erdumlaufbahn. Die erste Müllsammel-Aktion wird im Jahr 2025 stattfinden. Die Aktion trägt den Missionsnamen ClearSpace-one.
Amélie Förster | Euranet Plus Ok. Aber auch ClearSpace wird ja keinen Astronauten ins All schicken, der – wie Du früher – mit einer Müllzange den ganzen Schrott da oben auf pflückt.
Richtig. Das übernimmt ein so genannter von ClearSpace entwickelter Jäger. Er soll sich jeweils dem Schrottteil nähern, es mit seinen Roboterarmen einfangen, und in eine sehr niedrige Umlaufbahn bringen. Und da wiederrum soll das Teil dann innerhalb kürzester Zeit in der Atmosphäre verglühen. Mit einer Masse von 112 kg ist dieser Jäger in etwa so groß wie ein kleiner Satellit.
Und der bekommt jede Menge zu tun. Schließlich hat sich um die Erde herum in fast 60 Jahren Raumfahrt, ordentlich was angesammelt.
Bei insgesamt über 5.550 Starts wurden geschätzt, rund 42.000 verfolgte Objekte im Orbit zurückgelassen. Mit den heute durchschnittlichen 100 Starts pro Jahr und den weiterhin mit einer durchschnittlichen Rate von vier bis fünf pro Jahr auftretenden Vorfällen, bei denen Trümmer entstehen – wie Explosionen oder Kollisionen von Satelliten zum Beispiel- wird die Anzahl der Trümmer im Weltraum definitiv auch noch steigen. Ein Ende der Mission ist darum erstmal nicht abzusehen.
Offiziell unterschrieben wird der Vertrag für dieses Projekt Morgen Mittag. Und überwacht wird es übrigens über das Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt.
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