Die EU will 35 Millionen Gebäude energieeffizient sanieren

Die EU will 35 Millionen Gebäude energieeffizient sanieren: Draußen wird’s kälter. Also mal eben schnell die Heizung höher drehen. Oder lieber nicht?

Immerhin wollen wir in Europa mit dem Green Deal der EU-Kommission ja bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden – aber sicher nicht, mit Hilfe meiner Ölheizung auf volle Pulle. Energieeffiziente Gebäude sollen der Schlüssel sein. Die Kommission will da ja eine Sanierungswelle lostreten und in den nächsten zehn Jahren 35 Millionen Gebäude energieeffizient sanieren. Das muss auch‘: Denn rund 75 Prozent der Gebäude in der EU sind es aktuell nicht. Da reichen also nicht nur Vorschriften für Neubauten, sagt Dirk Mobers von der Energieagentur NRW.

Blick durch einen Bauzaun auf eine Baustelle an einem großem Gebäude.

„Die EU hat uns ja das nearly-zero-emission-Building vorgeschrieben, welches in Deutschland als Niedrigstenergiegebäude, welches seinen geringen Restenergiebedarf hauptsächlich aus lokalen regenerativen Energien deckt, beschreibt. Uns durch die KfW-Förderung, die wir dafür auch bekommen können, ist das ja auch heute mehr als wirtschaftlich. Wir müssen aber natürlich vor allem die Sanierungsquote steigern, um auch die vielen, vielen, vielen Gebäude im Bestand wesentlich besser zu machen, um diese Klimaschutzziele zu erreichen.“

Das ist ein großes EU-weites Problem. In Italien zum Beispiel gibt es unglaublich viele Gebäude aus den 80ern, die alles andere als energieeffizient sind und bisher wenig finanziellen Anreiz, das zu ändern. Frankreich hat zum Teil noch Elektro-Heizungen, wo in Mehrfamilienhäusern noch nicht mal aufgeschlüsselt wird, welcher Haushalt wie viel Strom dadurch verbraucht. Es gibt aber auch Paradebeispiele in der EU. Das sind die Dänen. Unter anderem, weil sie schon seit Jahrzehnten regenerative Energien fördern und dabei speziell auf Fernwärme setzen, sagt Mobers.

„Wärmeentstehungskosten für Solaranlagen liegen im Fernwärmenetz niedriger als die Fossilien“

„Aber die Dänen haben auch die Möglichkeit eines Anschlusszwangs geschaffen auch bis in den Bestand hinein, der so im deutschen Recht gar nicht umsetzbar wäre. Aber dennoch verstehe ich nicht, warum nicht auch viele deutsche Energieversorger, Fernwärmeversorger wie die Dänen mehr thermische Solarenergie in ihre Netze holen. Vor allem, weil ja auch dort gezeigt wurde, dass die Wärmeentstehungskosten für solche Solaranlagen im Fernwärmenetz niedriger liegen als die Fossilen.“

Was ist des Rätsels Lösung und vor allem: Wie viel könnt ihr zu Hause mit energetischer Sanierung sparen. Hört mal in das komplett Interview rein. Findet ihr in der aktuellen Folge des Euranetplus Podcasts Green Deal – überall da, wo es Podcasts gibt.