#ExpeditionEU- Athen

Lange war die Finanzkrise in Griechenland das große europäische Thema. Drei Rettungspakete später steht das Land finanziell zwar wieder auf eigenen Beinen, vielen in der Bevölkerung geht es aber immer noch schlecht. Matthias Schwarzer, Tom Sundermann und Joris Gräßlin haben sich in ihrer Expedition EU in die Armenviertel Athens begeben.

Eine griechische Flagge weht im Wind, im Hintergrund ist hügeliges Gelände und blauer Himmel zu sehen.

Es sind nicht die typischen Touristenwege, auf denen sich die Reporter der Expedition EU bewegen.

„Ja, Matthias dein Eindruck hier, jetzt sind wir im Armenviertel von Athen gar nicht so weit weg von der glänzenden Innenstadt. Dein Gefühl hier? Man sieht sehr viele Ruinen, abgewrackte Häuser, der eben hat gerade erzählt, das war vorher ein Fischladen oder sowas, wohl auch durch die Krise komplett abgewrackt, da ist nichts mehr drin. Schon ein bisschen was ganz anderes als in der Innenstadt.“

Demitrios Koumas führt die Reporter zu diesen Ecken. Der Rentner hatte in seinem Berufsleben extrem gut verdient. Wegen der Krise wurden ihm aber große Anteile der Rente gestrichen, die ihm jetzt fehlen. Zusammen mit seiner Frau bekommt er 800 Euro. Sie verdienen zusätzlich ein wenig Geld mit Airbnb und privatem Catering

„Nun verkaufe ich meine Plattensammlung im Internet“, das tue schon weh, sagt der Grieche. Wie ihm geht es vielen im Land, viele leben in Armut. Auf dem Papier ist die Arbeitslosenquote zwar deutlich von fast 30 auf knapp 19 Prozent gesunken, es ist aber immer noch die höchste in Europa. Auf die eigene Regierung und die EU seien viele Griechen nicht gut zu sprechen – sie seien politikverdrossen. Auch Demitrios Koumas sieht die EU kritisch und gibt ihr eine Mitschuld am Niedergang von Athen.

„Die Eu muss sich radikal ändern, sonst verlieren sie das Spiel und wir werden eine Bewegung haben hin zu Diktaturen, antidemokratischen Lösungen und zum Unglück für die arbeitende Bevölkerung.“