#ExpeditionEU -Österreich

Die Fotos hat noch jeder in Erinnerung: Lange Schlangen von Menschen, die im Herbst 2015 an der bayerisch-österreichischen Grenze auf ihre Weiterreise nach Deutschland warteten. Solche Bilder entstanden auch auf der Grenzbrücke zwischen dem österreichischen Braunau und dem deutschen Simbach. Genau dort haben Matthias Schwarzer, Tom Sundermann und Joris Gräßlin auf ihrer Expedition EU Station gemacht.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

„Es war im Endeffekt völliges Chaos“

Erinnert sich Bernhard Großwieser aus dem deutschen Simbach am Inn. Nirgends kamen im Herbst 2015 mehr Flüchtlinge über die Grenze als dort. Aber die Einwohner von Simbach und dem österreichischen Braunau reagieren schnell, initiieren Helferkreise, bauen Strukturen auf, und verständigen sich auch auf Verwaltungsebene

„Man ist auf die Brücke gegangen hat Suppe verteilt usw. weil die Menschen ja zum Teil Stunden auch den ganzen Tag warten mussten und diese Helfer kamen aus Braunau und aus Simbach zusammen.“

Die Flüchtlingskrise war aber nicht das einzige Ereignis, dass das Zusammenleben an der Grenze nachhaltig verändern sollte. Nur ein Jahr später 2016 wird Simbach von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Wasser und Schlamm stehen meterhoch in den Gebäuden. Wieder packen beide Orte und auch Flüchtlinge gemeinsam an, erzählt Monika Kaiser aus dem österreichischen Braunau

„Das war toll, wahnsinnig, da sind die Leute von rundherum herumgekommen, die Jungen sind bis zum Bauch im Schlamm gesteckt, haben geholfen, also die Motivation war riesig, es war ungehauer.“

Und auch unsere Reporter der ExpeditionEU sind von diesen Geschichten beeindruckt.

Viele unserer ExpeditionEU-Geschichten sind ja auch negativ behaftet, es geht um viele kritische Dinge, um Dinge, die in Europa falsch laufen und wie sehr ich mich gefreut habe, dass ich mal hier was sehe, was gut und schön und richtig läuft, das kann ich kaum beschreiben.“

Alle Stationen der Reise gibt es auch als Podcast.