Juncker auf Tour durch den Westbalkan

Was ist eigentlich der Westbalkan? Und warum wird in der EU in letzter Zeit so häufig darüber gesprochen? Die Länder, von denen die Rede ist, gehören zum ehemaligen Jugoslawien. Sie heißen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Montenegro und Kosovo. Alles sehr bekannte Namen. Und viele Menschen aus diesen Ländern leben schon lange in Deutschland. Zur EU gehören sie nicht, doch das soll sich ändern. EU-Kommissionspräsident Juncker, seine Chefdiplomatin und der zuständige Kommissar sind zur Zeit auf Besuch vor Ort. Claudia Knoppke berichtet:

Jean-Claude Juncker, copyright: Audiovisual Service of the European Commission 2015, Shimera

Rein geografisch ist es schon merkwürdig. Der West-Balkan ist umarmt von der EU: Slowenien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland umschließen den West-Balkan. Die EU-Kommission hat den Staaten einen Beitritt zur Union bis 2025 in Aussicht gestellt. Dieses Datum hat Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker ein „Ermunterungsdatum“ genannt. Nicht als festen Termin. Denn noch sind Albanien, Montenegro, Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina und der Kosovo, so sagt Juncker auch: „weit davon entfernt, die Bedingungen zu erfüllen.“ Die genannten Gründe sind: ein nicht wettbewerbsfähige Wirtschaft, Korruption und ungelöste zwischenstaatliche Konflikte. Die Reise von Kommissionspräsident Junker jetzt sei gedacht, um den EU-Willen zu zeigen.

„All dies ist ein wichtiger Schritt, im Hinblick auf den West-Balkan-Gipfel, der für den 17. Mai geplant ist. Es ist ein weiterer Beweis für das erneute Interesse und die Dynamik, die diese Kommission der Sache eingeben will.“

Kommissionsprecher Margaritas Schinas wollte aber nicht darüber spekulieren, ob die Reise auch mit der Entscheidung zu offiziellen Beitrittsverhandlungen für Mazedonien und Albanien enden wird.

„Ich denke, dass diese Perspektive, dieser Anspruch einer glaubwürdigen Erweiterungszusage, da ist, mit dem richtigen Kontext, in der richtigen Reihenfolge, gemäß den richtigen Bedingungen.“

Und der Rest ist schaun wa mal…