Weil Eisblumen leider keine Pollen liefern, machen Bienen zur Zeit die einzig vernünftige Sache. Sie essen ihren Honig und zittern sich und vor allem die Königin schön warm. Zusammengekuschelt in einer dicken Traube halten sie Winterruhe im Bienenstock. Damit es für die Bienen kein böses Erwachen im Frühling gibt, wollen die Abgeordneten im EU-Parlament diese Woche schon Mal ein Paket zum Schutz für Bienen und Imker auf den Weg bringen. Denn Hilfe ist dringend notwendig.
Claudia Knoppke aus der Euranet Plus-Redaktion, was haben die Abgeordneten vor?
Sie wollen vor allem die Bienen schützen und mehr Geld in die Hand nehmen, um Programme für die Bienenzucht und Bienengesundheit zu finanzieren. Der Schutz geht natürlich Hand in Hand mit dem Verbot für schädliche Pestizide. Und dass die Bienen unsere Hilfe brauchen, wissen wir nicht erst seit gestern: Forscher und auch Imker schlagen immer wieder, und vor allem immer lauter Alarm, dass die Zahl der Bienen deutlich zurückgeht. Das hat weitreichende Folgen für uns alle. Denn 84 Prozent der Pflanzenarten und 76 Prozent der europäischen Lebensmittelerzeugung hängen von der Bestäubung durch Bienen ab. Die 600.000 Imker der EU und 17 Millionen Bienenvölker produzieren in der EU jährlich etwa 250.000 Tonnen Honig und sind damit der zweitgrößte Produzent der Welt.
Und warum müssen Imker geschützt werden? Was soll da gemacht werden?
Vor Pfusch, vor allem aus China. Denn Honig ist laut EU-Parlament das am dritthäufigsten gefälschte Produkt weltweit. Da wird mit Zuckersirup gestreckt und anderen Zutaten gepanscht. Die billige Konkurrenz bringt die europäischen Honigproduzenten entsprechend unter Druck. Die EU-Abgeordneten fordern dementsprechend auch bessere Importkontrollen und höhere Strafen für Betrüger. Sie wollen bessere Etiketten, damit wir beim Kauf genau sehen können, wo der Honig herkommt. Und Kinder sollen besser über die Bedeutung der Bienen und den gesunden Honig aufgeklärt werden.
Das EU-Parlament will die Bienen in der EU besser schützen und dazu in dieser Woche ein entsprechendes Maßnahmenpaket verabschieden.