Egal ob Erasmus oder Interrail, die jungen Europäer scheinen Europa zu lieben, das zeigen die Zahlen. Ein Auslandssemester oder die Rundreise mit dem Zug quer durch die EU boomen.
Auf der anderen Seite ist die Jugendarbeitslosigkeit aber weiter auf Rekordniveau – vor allem in Krisenstaaten wie Griechenland, Portugal oder Spanien – bei einer Quote von 40 Prozent aufwärts.
Die Schuldenkrise hat in Spanien Arbeitsplätze vernichtet, junge Spanier sind zum Nichtstun verdammt. Der Begriff verlorene Generation macht die Runde, zu Recht, sagt unsere spanische Euranet Plus Kollegin Andrea Diez:
„Ja, das ist tatsächlich so. Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Diese Generation hat keine Chance, angemessen bezahlt zu werden oder überhaupt einen Job zu bekommen. Und auch nicht im eigenen Land zu leben. Die junge Generation ist eine gut ausgebildete aber völlig übergangene Generation.“
Der Europaabgeordnete Jo Leinen unterstützt eine Europäische Jugendinitiative, die für einen Neustart der EU wirbt. Andere gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie rufen zur Revolte auf.
Da geht eine ganze Generation vor die Hunde – und sie wehrt sich nicht! Ein bisschen fassungslos beobachtet der Autor und Philosoph Christian Schüle, was derzeit in Europa abgeht. Es triumphieren die Reaktionäre, und die Jugend wird verraten – so nimmt es der Hamburger wahr. In Griechenland oder Spanien beispielsweise leidet die Jugend unter Massenarbeitslosigkeit – doch große Proteste, wirklicher Widerstand bleiben aus.
Eine Revolte ohne Gewalt, dafür mit Sinn und Verstand – das wünscht sich der Autor und appelliert: Nutzt die Neuen Medien, knüpft Netzwerke und stellt Forderungen! Denn schließlich geht es um sehr, sehr viel: Um unsere Freiheit.