Keine Angst vor dem Geister-Roaming

Da hat die EU-Kommission am Beginn der Sommerferien noch mit dem Slogan geworben: Das wird der letzte Urlaub mit Roaming-Gebühren. Das stimmt eigentlich auch, denn ab Sommer 2017 sollen die Gebühren komplett wegfallen. Doch jetzt lässt eine Meldung aufhorchen. Die Rede ist von Geister-Roaming…
Holger Winkelmann berichtet.

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Das wichtigste erstmal vorweg: Keine Panik. Die EU-Kommission hat sich jetzt keinen geheimen Weg ausgedacht, um doch Roaming Gebühren in die Portmonees der Mobilfunk-Unternehmen zu spülen. Denn auch wenn die EU immer gerne als Prügelknabe herhalten muss, diesmal kann sie nichts dafür, erklärt Verena Blöcher vom Verbraucherportal Verivox:

„Es wird vermutet, dass es ein Zusammenspiel zwischen Hard- und Software gibt, und zwar bei Kunden mit LTE-Handys. Weil im LTE-Datenstandard eben auch Telefongespräche in Daten umgewandelt werden. Und diese Daten tauchen dann gewissermaßen auf der Rechnung auf. Also nicht die kompletten Telefonie oder Internetdaten, aber solche Randdaten. Zum Beispiel die Information das ich jetzt die Nummer X anrufen möchte oder das die Nummer gerade besetzt ist.“

Wer ins Ausland fährt, und ganz sicher gehen will, der sollte in seinem Smartphone nicht nur das Roaming, sondern auch die mobilen Daten ausschalten. Und wer sich nicht sicher ist, dem rät Verena Blöcher auf jeden Fall, die nächste Mobilfunk-Rechnung nach dem Urlaub zu kontrollieren. Und dann:

„…beim Anbieter nachfragen. Also nach unserer Kenntnis wurden bislang alle diese Fälle kulant behandelt. Es ist wohl auch für die Anbieter ganz gut festzustellen, dass da jemand nicht so tut als ob da gar nichts war und wirklich aktiv gesurft hat, weil, wie gesagt, diese Datenmengen so klein sind.“

Auch wenn die Kosten durchs Surfen auf jeden Fall nicht hoch sind, so könnte ein Automatismus dennoch für höhere Rechnungen sorgen. Denn es gibt auch Verträge, die bei Datenverbrauch im Ausland, automatisch ein Datenpaket aktivieren. Dann werden um die 2-3 Euro pro Tag fällig. Und das kann den Preis für den Urlaub dann doch etwas deutlicher erhöhen.