Bericht über Menschenhandel schreckt auf

Wenn ich das Wort Menschenhandel höre, denke ich zur Zeit zuerst an die Schlepper für Flüchtlinge und dann an verschleppte Mädchen und Frauen, die dann zur Prostitution gezwungen werden. Das ist aber längst noch nicht alles, was Menschenhändler Menschen antun. Ein jetzt vorgestellter Bericht zum Menschenhandel in der EU zeigt noch ganz andere Widerlichkeiten.

Claudia Knoppke hat sich den Bericht mal genauer angesehen.

Ausschnitt mit drei Sternen aus der EU-Flagge.

Menschen werden verschleppt, um ihnen die Organe zu entnehmen, Mädchen und Frauen werden sexuell ausgebeutet, andere werden zum Betteln gezwungen. Und immer häufiger werden in der EU Kinder und Jugendliche Opfer von Menschenhändlern. 2013 und 2014 waren es mehr als 2.300 Minderjährige, die offiziell registriert wurden. Kriminelle nutzen außerdem auch zunehmend die Flüchtlingskrise, um Menschen in ihre Gewalt zu bringen, um sie dann u.a. sexuell auszubeuten. Doch wir reden nur von einer winzigen Spitze eines großen Eisberges, ist EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos überzeugt.

„In diesem Bericht geht es um das Leben echter Menschen. Es sind mindestens 15.846 Menschen, die 2013 und 14 als Opfer von Menschenhändlern registriert wurden. Ich sage mindestens, denn bedauerlicherweise gibt es die berechtigte Annahme, dass die Dunkelziffer der Opfer sehr viel höher ist.“

Die Opfer sind entweder gegen ihren Willen oder unter falschen Versprechungen in die Hände von Menschenhändlern geraten. Die mit Abstand am weitesten verbreitete Form ist Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung. Rund drei Viertel aller registrierten Opfer waren Frauen. Die meisten EU-Opfer kommen aus Bulgarien, Rumänien und Ungarn. Dagegen anzukämpfen, geht nur gemeinsam sagt Dimitris Avramopoulos.

“Grenzüberschreitende Verbrechen sind zunehmend miteinander verknüpft. Dieser Herausforderung kann sich kein Land alleine stellen. Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen, um diese Verbrecher auf Dauer zu stoppen.“

Doch um das zu erreichen, müssen sich die Staaten sehr viel mehr anstrengen. Auch das steht in dem Bericht.