Die Kommission fordert mehr Einsatz gegen Menschenhandel

Die Kommission fordert mehr Einsatz gegen Menschenhandel. Zugeben, die Frage, welche Maske trage ich heute, ist aktuell sehr präsent. Es gibt aber auch Fragen wie: Was tun die EU-Länder eigentlich gegen Menschenhandel? Die EU-Kommission meint: Sie müssen mehr tun. Claudia Knoppke mit mehr Details.

Es geht um Ausbeutung. Meistens in sexueller Hinsicht, aber Menschen werden in der EU auch wie Arbeitssklaven behandelt. Menschenhandel ist und bleibt in der EU ein drängendes Thema. Auch deshalb, weil noch zu wenige der gemeldeten Fälle strafverfolgt werden, oder es zu Verurteilungen kommt.

In den allermeisten Fällen sind Frauen und Mädchen betroffen, in fast jedem vierten Fall ist es ein Kind. Fast die Hälfte der Opfer kommt aus einem EU-Land und viele werden auch im eigenen Land zum Opfer.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

Die EU-Kommission hat jetzt in ihrem dritten Bericht zum Fortschritt im Kampf gegen Menschenhandel mehr Einsatz der Mitgliedstaaten gefordert. Die Strafverfolgung müsse verstärkt und die Zusammenarbeit in der EU noch verbessert werden. Die Hilfs- und Unterstützungsangebote müssen besser auf die Opfer eingehen. Menschenhandel findet zunehmend im Internet statt. Denn vor allem die sozialen Medien werden von Menschenhändlern genutzt, um ihre Opfer anzulocken. Dementsprechend hat auch die Corona-Krise die Gefahr steigen lassen, Opfer von Menschenhandel zu werden.

Die Pandemie erschwert aber auch den Zugang zu Hilfsangeboten. Innen-Kommissarin Ylva Johannson hat zur Vorstellung des Berichts gesagt:

Ylva JohanssonKristian Pohl/Regeringskansliet

Ylva Johansson

„Der Menschenhandel in der EU entwickelt sich ständig weiter. Wir müssen handeln!“

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