Bleibt Glyphosat zugelassen?

Es ist in Baumwoll-Wattepads nachgewiesen worden, in Muttermilch und sogar im Bier: Glyphosat. Es ist das umstrittene Pflanzenschutzmittel, das vorwiegend in der Landwirtschaft benutzt wird und dessen Auswirkungen noch fraglich sind. Die EU muss jetzt darüber bestimmen, ob es weiter zugelassen wird. Monika Olszewski berichtet:

Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt über Glyphosat, dass es wahrscheinlich krebserregend ist – demgegenüber steht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, die sagt: das Pflanzenschutzmittel ist es wahrscheinlich nicht. Was stimmt denn nun? Heike Moldauenhauer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz B.U.N.D, erklärt:

„Ich vertraue der WHO, weil die sich ausschließlich auf unabhängige Studien unabhängiger Wissenschaftler gestützt haben. Während sich die EFSA hauptsächlich auf Industriestudien gestützt hat. Und die Industrie hat natürlich ein Interesse alles was an negativen Effekten von Glyphosat auftaucht zu verbergen.“

Unstrittig ist, dass es sich auf die Umwelt auswirkt und Pflanzen tötet, die wiederrum Nahrung für Vögel sind. Genau in diesem Bereich soll Glyphosat eingeschränkt werden. Moldenhauer vom B.U.N.D sagt.

„Aber das ist für uns natürlich überhaupt nicht ausreichend, weil es erstmal nur eine kann Bestimmung ist. Die Mitgliedstaaten müssen nichts tun, sie können etwas tun gegen die negativen Umwelteffekte von Glyphosat. Und es steht überhaupt nichts in der Genehmigungsvorlage drin zu irgendwelchen vorbeigenden Maßnahmen für Gesundheitsgefahren.“

Trotzdem hat die Glyphosat-Expertin noch eine Hoffnung. Denn auf EU-Ebene wird nur über die Zulassung des Wirkstoffes verhandelt, den Verkauf von Glyphosat-Produkten regeln die Mitgliedstaaten selbst:

„Da hoffe ich, dass dort nach der Zulassung, die nationalen Behörden ganz starke Einschränkungen noch machen.“

Aber zunächst entscheidet die EU-Kommission im Mai über die Zulassung von Glyphosat.