Katastrophale Gedanken: Das Eden-Projekt

Kennen Sie das, dass man Gedanken krampfhaft stoppen will, weil sie einem echt Angst machen? So ein Gedanke zum Beispiel: Was planen Terroristen als nächstes in Europa? Was, wenn sie für Anschläge zu noch gefährlicheren Waffen greifen? Chemische oder nukleare… Die EU macht sich darüber Gedanken – denn sie will vorbereitet sein. Urte Modlich berichtet:

Rettungswagen Blaulicht

Die Gefahr ist real. Experten sind sich einig, dass Terroristen weitere Attentate in Europa planen. Soweit es irgendwie geht, will die EU dieser Gefahr begegnen, und hat deshalb ein internationales Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Worum es da geht, beschreibt Sebastian Chmel vom Fraunhofer Institut in Euskirchen:

„Es geht in dem Projekt Eden um die Frage, mit welchen Mitteln man Anschlägen begegnen kann, nicht nur Anschlägen mit Explosivstoffen, sondern auch mit chemischen, radioaktiven, biologischen oder nuklearen Materialien.“

Ein Ziel ist auch, die gefährlichen Materialien rechtzeitig zu entdecken. Wissenschaftler entwickelten beispielsweise ein spezielles Messfahrzeug für die Suche nach radioaktivem und nuklearem Material, im vergangenen Herbst wurde es bei einer Übung getestet. Fiktiver Tatort war ein Parkplatz auf einem Forschungsgelände in der Nähe von Rom, bekannt war nur, dass Terroristen radioaktives Material in einem Auto transportieren. Doch mit Hilfe des unauffälligen Messfahrzeuges konnte der Wagen identifiziert werden.

„Die Messergebnisse können gesehen werden vom Operateur, der im Wagen sitzt. Gleichzeitig werden sie übertragen in eine Einsatzzentrale und dort kann dann ein Experte sitzen, der die Messergebnisse beurteilt und der Einsatzleiter kann dann direkt ebenfalls die Ergebnisse sehen und hat dann Zugriff auf die Information.“

Wie gehandelt werden muss, das kann dank der genauen Analyse schnell entschieden werden:

„Man hat dann die Möglichkeit, den Stoff zu identifizieren, man sieht z.B. sind es Gamma- oder Neutronenstrahlungen, man sieht also ziemlich genau, womit man es zu tun hat.“

An dem EU-Projekt Eden sind 15 europäische Länder beteiligt.