Gefahr für Flüchtlinge durch schärfere Grenzkontrollen

Griechenland bekommt wieder eins auf den Deckel. Diesmal geht es aber nicht um den Euro. „Ihr lasst zu viele Menschen ins Land“ kritisieren mehrere EU-Partner und drängen Athen zu schärferen Grenzkontrollen. Genau das bringt die Flüchtlinge aber in Gefahr, warnt die Hilfsorganisation Care. Urte Modlich hat mir ihr darüber gesprochen:

Feldbetten in mehreren Reihen in einer Halle

Es ist ruhig geworden auf der Balkanroute – Grenzzäune und verstärkte Kontrollen stoppen viele Flüchtlinge auf den Weg nach Europa. Trotzdem – oder gerade deswegen ist die Hilfsorganisation Care beunruhigt. Zum einen wegen des Winters, berichtet uns CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel, der derzeit in Serbien und Kroatien unterwegs ist:

„Es ist natürlich kalt, wir haben Winter. Die Menschen sind nicht darauf eingerichtet, kommen ohne viel Gepäck, sind unpassend gekleidet. Wir sehen eine deutliche Zunahme an Erkrankungen, die auf das kalte Wetter zurückzuführen sind.“

Zum anderen aber berichten viele Flüchtlinge von Misshandlungen, das scheint zuzunehmen. Nach Meinung von Zentel liegt es daran:

„Die selektive Schließung der Grenze, die ja nur noch für Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan offen ist, führt dazu, dass mehr und mehr Flüchtlinge illegale Wege suchen. Da kommen die dann leicht in die Gewalt von Menschenhändlern, die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.“

Die Hilfsorganisation Care versucht den Flüchtlingen an den Grenzen zu helfen – so weit es eben geht:

„Wir haben Nahrungspakete zusammengestellt, wir haben ein beheiztes Zelt aufgebaut – als Raum für Frauen und Kinder, wo sie sich erholen können, bevor es weitergeht.“