Die Medien und die Vorfälle von Köln – Q&A

Ob der Dauerbrenner TTIP oder aktuelle Themen wie die sexuellen Übergriffe auf Frauen an Silvester: geht es nach den Kommentarspalten in den sozialen Netzwerken, leben wir in einer schlechten Welt. Laut Dr. Jan-Hinrik Schmidt vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg hat das mehrere Gründe.

Presseschau

Zum einen bekommen wir es im Netz mit einer neuen Art des Journalismus zu tun. Auf der Jagd nach möglichst viel Interaktion und hohen Klickzahlen sind die Artikel, die in sozialen Netzwerken besonders häufig geteilt und kommentiert werden, reißerischer und sensationslüsterner. Für die Nutzer dieser Plattformen gibt es also mehr Anlässe sich aufzuregen.

Zum anderen sind es die Nutzer selbst, die für ein angespanntes Klima in den Kommentarspalten sorgen, sagt Dr. Schmidt:

„Ich vermute eben, dass es viele Menschen gibt, die aus ihrer psychologischen Grundstruktur her eben nicht damit umgehen können, wenn ihrer eigenen Weltsicht widersprochen wird. Wenn sie mit Fakten oder Meinungen konfrontiert werden die dem widersprechen, was sie glauben was richtig ist. Diese Personen, die nutzen dann die sozialen Medien eben auch um sich ihre einfache Welt zu machen. Um sich in ihren Vorurteilen wechselseitig zu bestätigen. Und es ist ganz generell durchaus richtig, dass die Welt in der wir leben tatsächlich auch komplex ist und komplexer wird, dass also richtig einfache Lösungen nicht mehr tragen.“