Die EU-Kommission will für eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen die Barrierefreiheit vorschreiben. Das hat sie Anfang Dezember angekündigt. Künftig soll beispielsweise ein Blinder in der Lage sein, einen Ticketautomaten an einem Bahnhof oder Flughafen zu bedienen. An Bankautomaten könnte es gesprochene Hilfen geben. Können wir schon und machen wir schon, könnte es jetzt aus Wiesbaden heißen. Wiesbaden hat jetzt beim Access City Award der Europäischen Kommission den 2.Platz belegt. Was die hessische Landeshauptstadt dafür getan hat, weiß Holger Winkelmann.
Bürgermeister Arno Goßmann kann eine Reihe Dinge aufzählen, die er in seiner Stadt in puncto Barrierefreiheit bereits verändert hat.
„Wir haben ein Informations- und Kommunikationsnetz eingerichtet. akustische Haltestellen-Ansagen. Wir haben dafür gesorgt, dass eine Internetseite entwickelt wurde, und die App „Barrierefrei Wiesbaden“ entwickelt. Und haben auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Wir haben Opern barrierefrei gestaltet für hörbehinderte und Menschen mit Sehbehinderung.“
Wiesbaden konkurrierte bei dem Wettbewerb mit anderen europäischen Städten mit einer Mindesteinwohnerzahl von 50.000. Neben Mailand und Wiesbaden wurden auch das französische Toulouse, die finnische Stadt Vaasa und Kaposvár in Ungarn ausgezeichnet. Alle Städte haben Geld in die Hand genommen um zahlreiche Projekte zu realisieren. Ansporn für Arno Goßmann war ein ganz plausibler
„Die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist aus unserer Sicht eine ganz zentrale Forderung, der man nur nachkommen kann, wenn man ihnen diese Teilhabe auch ermöglicht.“
Und natürlich stellt sich durch das Engagement wahrscheinlich noch ein anderer Effekt ein.
„Und wir haben gesehen, wieviel wir getan haben, aber auch, wieviel noch zu tun ist. Es ist ja nicht so, dass mit so einem Preis nun alles erledigt ist. Ganz im Gegenteil, für uns ist der Preis auch Ansporn noch mehr zu tun.“
Abmod: Ein Image Video aus Wiesbaden gibt es hier