Eine Hauptstadt mitten in Europa im Ausnahmezustand. In Brüssel gilt seit Samstag die höchste Terrorwarnstufe. Nach den schrecklichen Attentaten in Paris führen so viele Spuren nach Belgien, dass niemand wirklich Sicherheit garantieren kann. Aber was bedeutet dieser Ausnahmezustand für die Menschen, die in Brüssel leben? Urte Modlich hat bei einem Korrespondenten mal nachgefragt.
Andreas Liljeheden lebt und arbeitet in Brüssel – doch seit Ende vergangener Woche hat sich sein Alltag deutlich verändert. Das, was vorher normal war, ist derzeit einfach nicht möglich, sagte er uns:
„Da gibt es viele Sachen, wie Einkaufen gehen oder Familienausflüge, die alle verschoben werden müssen. Die U-Bahnen fahren nicht, Schulen sind geschlossen, das schränkt natürlich ein. Außerdem sieht man überall in den Straßen Polizei und schwer bewaffnetes Militär. Auch in meiner Wohngegend, die eigentlich sehr ruhig ist, ist das so. Das ist schon ein bißchen beängstigend.“
Andreas hat zwei Kinder. Dass sie derzeit zu Hause bleiben dürfen, ist ausnahmsweise mal nicht ein Grund zur Freude:
„Mit zwei kleinen Kindern – irgendwie muss man ihnen ja erklären, warum die Schulen geschlossen sind, und warum Soldaten auf den Straßen sind. Aber gleichzeitig willst Du sie auch nicht verängstigen – das ist wirklich hart.“
In Brüssel tauscht sich Andreas auch mit Kollegen aus. Nicht alle empfinden die Situation so wie er. Trotzdem stellen sich viele die Frage:
„Wie wird das weitergehen? Denn so kann es ja nicht für immer bleiben.“