Nach Terror in Paris: Was die Angst mit uns macht

Sie handeln entschlossen in diesen Tagen, die Staats- und Regierungschefs der EU. Nach dem Terror von Paris hat die EU Kommission schärfe Gesetze für den Kauf und Besitz von Waffen beschlossen. Dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl, weil immer wieder neue Meldungen über möglicherweise geplante Anschläge kommen. Was macht das mit uns? Joris Gräßlin hat mit einem Angstforscher darüber gesprochen.

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Es gibt kein Entkommen – Zeitungen und Fernseh-Sendungen sind voll mit Bildern des Terrors. Damit hat die Terror-Miliz IS zumindest ein Ziel erreicht – sie sorgt für Angst und Schrecken. Besonders empfindliche Menschen begleitet ein mulmiges Gefühl im Alltag, sagt Angstforscher Rene Hurlemann von der Uni Bonn.

„Das ist das Wesen des Terrors. Terror dient dazu, Angst zu erzeugen und dass die Menschen ihr Verhalten ändern sollen, dass sie sich nicht mehr zusammentun sollen tun, nicht mehr Spaß miteinander haben sollen, dass die generelle Freude dezimiert werden soll. Und wir alle müssen uns jetzt überlegen, ob wir uns jetzt vom Terror in unserer Lebensqualität, in unserer Lebensfreude einschränken lassen wollen oder dem die Stirn bieten und jeder für sich kann diese Entscheidung denke ich ganz gut treffen“.

Entscheidungen z.B. für oder gegen einen Weihnachtsmarktbesuch. Hier empfiehlt der Angstforscher eine gewisse Vorsicht – und die passende Planung.

„Wenn man selber Sorge hat, auf so eine Veranstaltung zu gehen, empfiehlt es sich vielleicht, in Begleitung von Menschen dorthin zu gehen, in deren Begleitung man sich sicher fühlt, wo man sich gut aufgehoben fühlt – das ist eine Sache. Eine andere Sache ist, sich vielleicht doch ein bisschen Gedanken zu machen, wie sind hier die Fluchtwege, wo kann ich unter Umständen hin. Warum nicht auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit solchen Dingen schenken, um die wir uns sonst eigentlich wenig Gedanken machen“.

Das sei vergleichbar mit den Sicherheitsanweisungen vor einem Flug – die gebe den Passagieren auch Sicherheit vor dem Start. Grundsätzlich empfiehlt Rene Hurlemann, sich seinen Ängsten aktiv zu stellen – und gerade in diesen Zeiten mit der nötigen Vorsicht das Leben zu genießen.