EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ist sichtlich geschockt: Barbarei sei das, was in Paris gestern passiert ist. Damit spricht er vielen Franzosen aus der Seele. Sie hielten gestern den Bleistift wütend in die Höhe. Der Bleistift als Symbol der Meinungsfreiheit und als Antwort auf das schreckliche Attentat in Paris auf das Satiremagazin Charlie Hebdo. Doch so trotzig die Franzosen auf den Terroristischen Anschlag reagieren, so schockiert sind Sie auch.
Sie wollen sich den Mund nicht verbieten lassen, sie wollen ihre Solidarität mit den Opfern ausdrücken und sie wollen trauern. Tausende von Menschen sind am Abend kurz nach dem blutigen Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo auf die Straße gegangen. Euranet Plus-Korrespondentin Mareike Röwekamp hat die Pariser Demo in der Nähe des Tatortes beobachtet: „Junge Leute haben Transparente entfaltet mit dem Text „Je suis Charlie“, um sich zu solidarisieren oder auch um zu sagen „Auf Gewalt reagieren wir mit noch mehr Demokratie!“. Um den Kern der lauten, protestvollen Demonstration gab es auch ruhige Demonstrationen – Leute haben Kerzen angezündet, manche Leute haben einfach einen Stift hochgehalten, um auszudrücken, wie wichtig die Pressefreiheit ist.“
Verschiedene Religionen, verschiedene Nationalitäten – sie alle haben bei den Solidaritätsdemos mitgemacht und für den Toleranz geworben. „Gleichzeitig gibt es aber auch anti-islamische Aktionen“, so Röwekamp. „Wir haben heute morgen gehört, dass es Anschläge gab auf islamische Einrichtungen, auf Moscheen.“ Der Anschlag von Paris hat nicht nur Frankreich verunsichert. Die ganze Welt nimmt Anteil und hofft vor allen Dingen, dass die Situation nun nicht eskaliert.