Anonymous kämpft gegen den IS

Gemeinsam gegen den Terror! Die EU Kommission berät heute über Maßnahmen im Kampf gegen den IS, vor allem Waffenschmuggel und Terrorfinanzierung sollen bekämpft werden. Die internationale Hacker-Gruppe Anonymous ist schon einen Schritt weiter, sie bekämpft den IS auf ihre Art – im Internet – berichtet Joris Gräßlin.

Ein in dunklen Sachen gekleideter Computerspieler sitzt vor seinem Rechner und spielt ein Computerspiel.

Dramatische Musik, ein Sprecher mit der charakteristischen Guy Fawkes Maske – und eine deutliche Botschaft; so äußert sich das Hacker-Netzwerk in einer insgesamt 90-sekündigen Video-Botschaft:

„Hallo Bürger der Welt, wir sind Anonymous. Um unsere Werte und den Frieden zu verteidigen, spüren wir Mitglieder der Terrororganisation auf, die für diese Anschläge verantwortlich sind. Wir werden nicht aufgeben, wir vergeben nicht und wir werden alles tun, was nötig ist, diese Aktionen zu verhindern“.

Offenbar gab es auch schon erste Erfolge, zumindest haben die Hacker Twitter-Accounts mutmaßlicher IS-Mitglieder veröffentlicht und wohl auch gelöscht.
Der Bielefelder Netzaktivist Padeluun glaubt allerdings nicht, dass die Hacker den Terroristen nachhaltig schaden können – kleinere Attacken seien wie aktuell gegen Profile in sozialen Netzwerken aber durchaus möglich.

„Es gibt Leute und einige kenne ich sogar, die unter dem Synonym Anonymous durchaus auch bereit sind, bestimmte Handlungen auszuführen, also Attacken führen z.B. auf Webseiten. Und dadurch, dass es doch eine ganze Menge Leute sind, auch mal eine Webseite lahmzulegen“.

Richtig sei dieses Vorgehen jedoch nicht, findet der Netzaktivist. Die Kommunikation über das Internet dürfe nicht zerstört werden, sondern müsse genutzt werden.

„Ich denke, dass wir Friedensarbeit brauchen und nicht Angriffskriege, selbst wenn sie nur auf Cyber-Ebene passieren. Wir müssen uns mit konfliktfreier Technik beschäftigen, wie wir Wut und Hass und unterschiedliche Meinungen so zusammenbekommen, dass alle Menschen auf der Welt ganz gut miteinander leben können“.