Reisebranche gegen Lufthansa

Wie buchen Sie eigentlich Ihre Flüge? Ich unterstelle mal, gerne im Internet. Aber: ab dem ersten September will die Lufthansa für Tickets über diese Suchmaschinen 16 Euro mehr. Das hat die Lufthansa angekündigt. So nicht, sagt der Deutsche Reiseverband und hat das Bundeskartellamt um Überprüfung gebeten. Dieser Meinung sind auch EU-weit Reisebüros. Sie haben Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Ingo Moneta aus der Euranet Plus-Redaktion, was hat die Lufthansa da vor?

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Die Fluggesellschaft ist der Meinung: bei so einer Flugreise, da erbringen wir doch die Hauptleistung. Aber bei so einer Buchung verdienen die Dienstleister am meisten. In Europa ist Amadeus der größte davon, die machen bei 3,4 Milliarden Umsatz einen Gewinn von 630 Millionen, die Lufthansa hat einen Umsatz von 30 Milliarden, macht aber nur 55 Millionen Gewinn. Ein Grund dafür sei, dass die Buchung über fremde Seiten 18 Euro an Gebühren kostet, die über die eigene Lufthansa-Seite aber nur 2. Und die Differenz, also die 16 Euro, die will sich das Unternehmen zurückholen, bei der Buchung über lufthansa.de gibt es aber keine Erhöhung.

Das finden die Reisebüros dann aber nicht so prickelnd…

Ja, natürlich nicht, wenn das mit einem Schlag 16 Euro mehr sind. Deswegen beschweren sich jetzt vor allem deutsche und österreichische Büros bei der EU-Wettbewerbskommissarin Vestager, und die ist ein harter Hund, die hat sich ja zuletzt auch mit Google, Facebook und Ebay angelegt. Die Dienstleister glauben, dass der Preisvergleich und damit der Wettbewerb eingeschränkt werden, da ja bei der gebührenfreien Buchung über die Lufthansa keine Konkurrenzangebote gezeigt werden, was ja auch logisch ist. Aber bis jetzt ist es nur eine Beschwerde und noch keine Klage, wir müssen also erstmal die Preiserhöhung hinnehmen und können dann erst gucken was passiert.

Danke Ingo, die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften schlagen 16 Euro Gebühren pro Flugticket bei der Buchung über Reisesuchmaschinen drauf. Fun Fact: das betrifft auch die Austrian Airlines, deren Abkürzung ist A-U-A, demzufolge nennen die das in Österreich die Aua-Gebühr.