Apple sorgt mal wieder für Wirbel

Apple hat es mal wieder geschafft, eine ganze Branche in Aufruhr zu versetzen. Nach dem Start von Apple Music fürchten andere Musik-Streaming-Anbieter wie Spotify um ihr Marktanteile – und haben deshalb die EU-Kommission auf den Plan gerufen.

Vor dunklem Hintergrund liegen ein Tablet und darsuf ein Smartphone, auf beiden Geräten sind verschiedene Apps zu sehen.

Die Überprüfungen durch Brüssel haben nicht das Ergebnis gebracht, das man sich bei Spotify, Deezer, Napster und Co. wohl erhofft hatte. Denn diese Anbieter waren davon ausgegangen, dass Apple seine Marktmacht zu Preisabsprachen mit der Musikindustrie genutzt haben könnte. Das haben die Prüfer der EU-Kommission allerdings nicht festgestellt, alle Verträge seien korrekt. Im Raum steht aber weiter der Vorwurf, dass Apple gemeinsam mit der Musikindustrie Gratis-Streaming-Dienste vom Markt verdrängen will. Auch Spotify bietet kostenlosen Zugang auf Musiktitel, wenn Kunden dafür regelmäßig Werbespots anhören. Die EU-Kommission hat nicht nur deshalb angekündigt, alle Musikstreaming-Anbieter weiter zu prüfen.

Gut fünf Wochen ist Apple Music mittlerweile auf dem Markt – offenbar ein Riesenerfolg: Der Konzern hat jetzt die ersten Zahlen veröffentlicht – demnach haben sich 11 Millionen Nutzer für die Testphase registriert. Die endet nach drei Monaten, dann kostet der Dienst 9,99 Euro im Monat und ist damit exakt so teuer wie die Konkurrenten. Kein Wunder also, dass die etablierten Dienste jetzt mit aller Macht versuchen, ihre Marktanteile zu behalten. Auch in den USA steht Apple Music unter besonderer Beobachtung. Dort verlangt das Unternehmen von anderen Streaming-Anbietern 30 Prozent der Einnahmen, wenn sie über iOS-Geräte generiert werden. Für viele Marktbeobachter ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil für Spotify und Co.

Der neue Musik-Streaming-Dienst Apple Music hat eine Prüfung durch die EU-Kommission überstanden – steht allerdings vor allem in den USA weiter in der Kritik. Konkurrenten fürchten Wettbewerbsnachteile.