Nach dem erneuten Flüchtlingsdrama im Mittelmeer mit Toten und Vermissten werden die kritischen Stimmen und die Forderungen nach mehr Unterstützung wieder lauter. Gestern und heute sind zwei Flüchtlingsboote vor der Küste Libyens gekentert und gesunken. Von dem gestern gesunkenen Boot mit etwa 600 Menschen an Bord werden noch etwa 200 Menschen vermisst. Nach dem erneuten Drama wuchs auch die Kritik an den bisherigen Anstrengungen der EU-Staaten zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer und ihrer Aufnahme. Es ist klar, dass wir einen neuen, europäischeren Ansatz brauchen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos. Eine Kommissionssprecherin sagte weiter: „Obwohl fast 400 Leben gerettet werden konnten, immerhin 25 sind in der jüngsten Tragödie verloren, nur ein verlorenes Leben ist eines zuviel.“ Ein weiteres Flüchtlingsboot war heute vor der libyschen Küste gekentert. Alle 381 Menschen an Bord konnten rechtzeitig gerettet werden.
—
Die EU-Kommission bemüht sich, Zweifel am zügigen Fortgang der Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland zu zerstreuen. Unsere Teams sind seit jetzt fast zwei Wochen vor Ort, und sie melden zufriedenstellende Fortschritte, sagte eine Sprecherin der Kommission. Sie zitierte den Kommentar von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: „Er hat gesagt, dass die Verhandlungen mit den griechischen Behörden einen zufriedenstellenden Fortschritt zeigen, er hat auch gesagt: Das Übereinkommen in diesem Monat ist möglich.“ Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, in der Bundesregierung würden die Zweifel größer, ob das dritte Hilfspaket für Griechenland noch rechtzeitig vor dem 20. August vereinbart werden kann. Dann muss Griechenland über 3 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank zahlen.
—
Myanmar und Bangladesch erhalten EU-Nothilfe, nachdem heftige Regenfälle und Erdrutsche dort Todesopfer gefordert haben. Myanmar erhält eine Million Euro, Bangladesch bekommt 500.000 Euro von der EU-Kommission. Die Unterstützung soll vor allem in Lebensmittel, Unterkunft, Wasser und sanitäre Anlagen fließen und durch Partnerorganisationen vor Ort verteilt werden. In Myanmar waren Dutzende Menschen ertrunken oder verschüttet worden, mehr als 200.000 kämpften in den überfluteten Gebieten ums Überleben. Das Land hat zusätzliche EU-Katastrophenhilfe angefordert, die EU-Kommission steht deswegen mit den EU-Staaten im Kontakt. Die Schäden in Bangladesch fielen geringer aus. In Asien sind durch den ungewöhnlich starken Monsunregen Hunderte Menschen umgekommen, Millionen sind betroffen.
—
Heute vor 70 Jahren wurde über der japanischen Stadt Hiroshima eine Atombombe abgeworfen. Wenige Tage später eine weitere über Nagasaki. Anlässlich des 70. Jahrestages hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini dazu aufgerufen, weltweit gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen vorzugehen. „Unsere Väter und Großväter haben damals gemeinsam gesagt: Nie wieder. Heute ist es weiterhin unsere gemeinsame Verantwortung sicherzustellen, dass die Opfer von Hiroshima und Nagasaki die letzten Opfer von Atombomben waren.