IHK zur Situation in Griechenland

Es gibt für den Ausgang der aktuellen Griechenland-Situation genauso viele Theorien wie Sterne am griechischen Himmel. Die Frage bleibt aber: Wie wichtig ist Griechenland überhaupt für die deutsche Wirtschaft? Wir haben bei der Industrie- und Handelskammer nachgefragt.

Eine griechische Flagge weht im Wind, im Hintergrund ist hügeliges Gelände und blauer Himmel zu sehen.

Griechenland hängt aktuell in der Luft. Und das ist natürlich auch Thema in deutschen Unternehmen. Welche Gedanken sich die Köpfe in den Betrieben machen, erklärt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Harald Grefe, so: „Man guckt schon ein bisschen mit Sorge, wie die weitere Entwicklung ist. Jetzt weniger aus der Bedeutung des Marktes Griechenlands selbst heraus, sondern eher aus der Frage heraus ‚Wie geht es weiter mit dem Euro, der Gemeinschaftwährung un überhaupt der europäischen Integration?‘ Also Griechenland als Markt – das wollen wir zwar nicht klein reden, aber – hat keine besondere Bedeutung.“

Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 sei der Export stetig gesunken – mittlerweile führen deutsche Unternehmen Waren für etwa fünf Milliarden Euro nach Griechenland aus – die Importe fallen noch niedriger aus, so Grefe: „Hinzu kommt noch, wenn man den reinen Import und Export außer Acht lässt, hat Griechenland als Tourismus-Region eine relativ große Bedeutung. Insofern haben wir natürlich auch geostrategisch im Südosten Europas ein gewisses Interesse daran, dass Griechenland die weiteren Bedingungen erfüllt und eben auch Teil des Euros bleibt.“

Trotz der vielleicht geringen wirtschaftlichen Bedeutung Griechenlands für Deutschland ist natürlich trotzdem wichtig, wie die Zukunft des Landes aussieht, so der stellvertretende Geschäftsführer der IHK, Grefe: „Das Land und die Mitgliedschaft im Euro-Raum sind natürlich extrem wichtig und werden natürlich die weitere Entwicklung auch unserer allgemeinen Export-Entwicklung in alle Welt durchaus tangieren.“