So reagiert das Netz auf „OXI“

Die Griechen wollen nicht mehr! Sie haben sich am Wochenende in einem Referendum klar gegen die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger ausgesprochen. Aus ihrer Sicht heißt das: Schluss mit Demütigung, Schluss mit Erpressung, Schluss mit dem Kürzungsdiktat! Und umgekehrt – Anfang womit? Auf diese Fragen wirken alle etwas ratlos, auch viele Internet-User.

Griechische Flagge weht im Wind vor blauem Himmel, Hügeln und grünen Sträuchern, über dem Bild liegt der Schriftzuf "OXI!"

Die Entscheidung des griechischen Volks ist gefallen. Das allerdings scheint das einzige zu sein, dass derzeit klar zu benennen ist. Und ansonsten, wo soll es jetzt hingegen? Diese Frage stellt auch dieser Internetnutzer: „Welchen Kurs fährt Tsipras denn nun genau? Welchen Hafen will er anlaufen? Mit welchem Schiff will er fahren? Wie kann er ggf. sicher sein, dass der Kahn die Reise aushält? Wer zahlt den Treibstoff und den Proviant? Was ist mit denen, die lieber nicht ins Blaue mitfahren wollen? Man erfährt bisher eigentlich nur, wo Tsipras nicht hinwill (…). Aber noch sind wir ja im Ausgangshafen, und schwierig wird es normalerweise erst auf hoher See.“

Der deutsche Journalist Andreas Petzold sieht in Tsipras einen Scharfmacher, er twittert: „Nein-Wähler sind Tsipras‘ Utopien zum Opfer gefallen. Sieg der Demagogie.“ Überhaupt, es geht viel um die Schuldfrage, also darum, wer für das ganze Schlamassel verantwortlich ist. Eine Kommentatorin fasst zusammen: „Die EU hat von Anfang an Wirtschafts- und Finanzpolitik ins Zentrum gestellt, nicht Sozialpolitik. Zeit, dass sich das ändert.“ Und der SPD-Europaabgeordnete Jens Geier twittert: „Wundert mich nicht, dass die Griechen nach jahrelanger Entmündigung und sozialer Katastrophe OXI sagen und nicht ‚Danke, mehr davon“.“

Auffällig sind auch viele Kommentare, in denen der griechischen Bevölkerung Anerkennung zugesprochen wird, zum Beispiel: „Was auch immer jetzt kommt: Ich freue mich grad sehr über den Optimismus, das Selbstbewusstsein und die Hoffnung der Griechen.“ Nicht zuletzt wird im Netz immer wieder zu Solidarität mit der griechischen Bevölkerung aufgerufen. Unter anderem in der Form, dass die Europäer in diesem Sommer ihren Urlaub in Griechenland verbringen sollen.