EU-Parlament will bessere Herkunftskennzeichnung

Das Europa-Parlament will, dass wir künftig besser erkennen können, wo Fleisch in Fertigprodukten herkommt. An die EU-Kommission ging der Auftrag eine entsprechende Richtlinie zu erarbeiten. Doch die sagt, eine Umfrage hätte ergeben, dass die Verbraucher das garnicht wollen, wenn sie für eine bessere Herkunftsbezeichnung mehr zahlen müssten.

Bildausschnitt zeigt einen Teil eines großen Einkaufs auf dem Kassenband eines Supermarktes.

Jetzt soll die EU-Kommission die Informationen über den Ursprung von weiterverarbeitetem Fleisch in Fertigprodukten verbessern. Klaus Müller vom Bundesverband der Verbraucherzentrale sagt: „Die Verbraucher erwarten von einer Lebensmittelkennzeichnung vor allen Dingen Wahrhaftigkeit, Einfachheit, Klarheit. Wir haben durch eine repräsentative Umfrage ermitteln lassen, was den Menschen wichtig ist. Sie wollen auf der Forderseite eines Produktes alle wichtigen Informationen einfach erkennen können.“

Für frisches Rindfleisch wurde eine entsprechende Vorschrift schon nach dem Rinderwahn-Skandal eingeführt. Einer der größten europäischen Schlachter, Tönnies, hat bereits ein eigenes Kennzeichnungssystem, wie Chef Clemens Tönnies erklärt: „Wir sind heute schon da, wo die EU hin will. Man kann nahezu alle unsere Produkte mit einem normalen Smartphone mit einer App abscannen, dann hat man alle Informationen, die man braucht – bis hin zur Charge und zur Region und im Krisenfall dann auch auf den einzelnen Landwirt.“ Ab April soll es dann auch eine Herkunftskennzeichnungspflicht für frisches Schweine-, Geflügel-, Schafs- und Ziegenfleisch geben. Um Betrügereien mit falsch deklariertem Fleisch zu verhindern, sind laut dem EU-Parlamentarier Elmar Brok keine strengeren Gesetze für die Lebensmittelkontrolle nötig. Seiner Meinung nach ist die andere Seite gefragt: „Da muss man nicht sehr viel mehr Gesetzgebung, sondern ser viel mehr Umsetzung machen wie engmaschigere Überprüfungen vor Ort. Diejenigen, die sich falsch verhalten, müssen härtere Strafen bekommen – und die Strafen müssen so hart sein, dass Betrug sich nicht lohnt.“ Aber: Trotz der Betrügereien gehören Lebensmittel innerhalb der EU zu den sichersten der Welt.