Patentanmeldungen in Europa

Daniel Düsentrieb ist ja auch in den Donald Duck-Comics so ein richtiger Nerd. Irgendwie haftet das Erfindern ja immer an. Aber gut, dass es sie gibt: Denn ohne Erfindungen gibt es auch nicht viel Neues. Europaweit ist die Zahl der Patentanmeldungen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Nahaufnahme eines Stapels bunter Pappmappen, gefülltmit vielen Blatt Papier.

274.000 Ideen wurden im vergangenen Jahr beim europäischen Patentamt angemeldet. Ein neuer Rekordwert. Finanzkrisen-Folgen hin oder her – in diesem Bereich boomt Europa. Das macht aber auch Sinn, sagt der Sprecher des Amtes Rainer Osterwalder: „Europa hat eigentlich keine eigenen Ressourcen, kaum natürliche Rohstoff-Vorkommen. Die eigene Ressource, die es hat, ist sein geistiges Wissen, sein geistiges Eigentum. Die meisten Firmen setzen jetzt ja stark auf diese Karte und lassen sich ihre Entwicklungen mit Patenten schützen.“

In Deutschland boomt vor allem der Chemiebereich. Aber auch der Maschinenbau und der Automobilsektor bringt viele neue Erfindungen hervor. Führend bei den Patenten sind Deutschlandweit unter anderem Bayer und Siemens. Insgesamt betrug der Anteil der Erfindungen aus Deutschland satte elf Prozent. Dass die absolute Zahl der Anmeldungen etwas zurückgegangen ist, ist für Rainer Osterwalder kein Grund zur Beunruhigung: „Das sind zum Teil saisonalbedingte und auch Anmeldeverfahren-bedingte Schwankungen. Deutschland ist nach wie vor mit großem Abstand die Anmeldenation Nummer Eins in Europa.“ Auch die Konkurrenz aus China ist für Osterwalder kein Problem. Konkurrenz belebt da seiner Meinung nach das Geschäft. Fakt ist aber auch, das die Zahl der Patentanmeldungen in China massiv gestiegen ist. In Zukunft helfen wird aber wohl die geplante Einführung des europaweiten Patentes. Bislang gibt es das nicht. Ab 2016 soll es aber laut EU-Kommission kommen. Das hätte dann einige Vorteile, so Rainer Osterwalder: „Denn dieses Patent wird die Kosten und den administrativen Aufwand für Patentschutz in Europa ganz erheblich reduzieren und den Schritt zum Innovationsschutz durch Patente, gerade auch für kleinere und mittelständische Unternehmen, aber auch für Forschungsinstitute und Universitäten ganz erheblich erleichtern.“