Ein Einrad kennen wir. Eine Einschienenbahn dürfte für die meisten von uns neu sein. Doch die Eisenbahn-Historiker unter uns wissen: erfunden wurde sowas schon 1907 von dem gebürtigen Iren Louis Brennan. Und weil Gutes bleibt, haben sich schlaue Köpfe der Technischen Hochschule OWL, der Fachhochschule Bielefeld und der Fraunhofer Gesellschaft zusammengetan, um was altes Neues auf die Schiene zu bringen. Das MONOCAB. Eine selbstfahrende kreiselstabilisierte Einschienenbahn.
TH OWL „Und uns geht es darum, dass wir eine Möglichkeit schaffen, mit einem sehr komfortablen On-Demand-System, den ländlichen Raum auch zu attraktiveren. Also, dass ich sage: Mensch, da fahre ich mit dem MONOCAB hin.“
Auf einer stillgelegten Bahnstrecke im ländlichen Ostwestfalen-Lippe sind selbstfahrende kleine Kabinen unterwegs, die Platz für 4-6 Personen bieten. Die kleinen Schienenfahrzeug sind rund um die Uhr auf dem Gleis unterwegs. Weil sie so kompakt sind, können sie sich auch begegnen, ohne anzustoßen. Thorsten Försterling sieht großes Potential für das MONOCAB, neue Mobilität für jedermann in ländliche Regionen zu bringen.
„Ich fahre mit dem MONOCAB bis zu einem Bahnhof. Da geh ich in den SPNV, den Schienenpersonennahverkehr, oder steige in den Bus um. Ich habe also viele Möglichkeiten. Wir machen das Bindeglied für, Ja, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land.“
Die MONOCABS können, wie Taxis, für die individuelle Fahrt ins Dorf oder in die Stadt bestellt werden. Einfach per App. Das Ziel ist es, 2028 mit einer ersten Flotte von MONOCABS in den „Test-Regelbetrieb“ zu gehen. TOLL findet die EU-Kommission und hat das Projekt jetzt mit dem Regiostar Award ausgezeichnet. Für die Entwicklung gibt es außerdem rund 3,1 Millionen Euro aus dem Topf der europäischen Regionalförderung EFRE.