Wenn wir zum Beispiel mit dem Handy zahlen, ist eine Kreditkarte hinterlegt. Wir kennen die Namen Visa Card, Master Card, American Express. Dann ist da PayPal. Und eines haben alle gemeinsam; sie kommen aus den USA. Die Europäische Zentralbank will mit dem digitalen Euro ein europäisches Zahlsystem einrichten. Doch es ranken sich viele Mythen und Geschichten um den digitalen Euro.

Hi, ich bin Morgan Childs vom Euranet Plus Faktencheck-Team. Der digitale Euro ist gerade in der Vorbereitungsphase durch die EZB und die soll bis Oktober 2025 laufen. Umfragen zeigen, dass ein erheblicher Prozentsatz der Europäerinnen und Europäer noch nichts vom digitalen Euro gehört hat. Von denen, die schon davon gehört haben, verwechseln viele den digitalen Euro mit Kryptowährungen, oder sie befürchten, dass die EZB so ihre Einkäufe überwachen oder einschränken könnte. Gegner der digitalen Währung suggerieren, dass die Einführung das Ende des Bargelds bedeuten würde.
Tatsächlich soll der digitale Euro Bargeld ergänzen, den Zugang der Öffentlichkeit zu Zentralbankgeld sicherstellen und die europäische Währungssouveränität stärken. Die EZB argumentiert, dass das im heutigen digitalen Zeitalter von besonderer Bedeutung sei, in dem Zahlungen häufig über nicht-europäische Plattformen wie Visa und Mastercard abgewickelt würden. Die EZB betont auch, dass der digitale Euro nicht programmierbar sein werde. Mit anderen Worten: Seine Nutzung wäre weder auf bestimmte Waren oder Dienstleistungen beschränkt noch örtlich oder zeitlich begrenzt.
Und, dass die digitale Währung nicht dazu genutzt werden würde, Negativzinsen durchzusetzen oder die Ersparnisse einzelner Bürger anzuzapfen, wie viele Gegner des digitalen Euro behauptet hatten. Die EZB hat erklärt, sie setze sich für den Schutz personenbezogener Daten ein, beispielsweise durch bargeldähnliche Offline-Zahlungsmöglichkeiten. Andere Organisationen des öffentlichen Interesses fordern aber stärkere Schutzmaßnahmen und strengere Beschränkungen bei der Datenerfassung. Eine endgültige Entscheidung über die Einführung des digitalen Euro wird frühestens Ende 2025 oder 2026 erwartet. Die EZB hat zwar betont, dass die Währung die Privatsphäre der Nutzer schützen und den Verbrauchern eine größere Auswahl bieten soll, doch um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und eine erfolgreiche Einführung zu gewährleisten, ist eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit unerlässlich.